Middendorp legt beim SVM los: "Eine sehr reizvolle Aufgabe"

Am Mittwochvormittag aus Südafrika in Deutschland angekommen, leitete Ernst Middendorp am Nachmittag erstmals das Training des SV Meppen. Der 64-Jährige spricht von einer "sehr reizvollen Aufgabe" – und machte während des Trainings klare Ansagen an seine neuen Spieler.

Heimatverbundenheit war ein Grund

Mit vielen Trainern war beim SV Meppen nach der Entlassung von Stefan Krämer gerechnet worden, aber nicht unbedingt mit Ernst Middendorp – schließlich war er zuletzt vor 14 Jahren für einen Verein in Deutschland tätig (Rot-Weiss Essen), arbeitete in den vergangenen Jahren ausschließlich in Südafrika und hatte dort erst im vergangenen Dezember den Swallows FC aus Johannesburg übernommen. Doch für den SVM und die Rückkehr in die emsländische Heimat – Middendorp wuchs 40 Kilometer südlich von Meppen auf – brach er seine Zelte in Südafrika kurzfristig ab und löste seinen bis 2026 laufenden Vertrag auf.

Was den 64-Jährigen an der Aufgabe beim Tabellenschlusslicht reizt, erklärt er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" so: "Ich denke, dass man erkennen kann, dass ich solche Projekte eigentlich immer ganz gerne annehme, weil ich denke, dass man da vielleicht auch mit der Erfahrung, insbesondere jetzt über die fast 30 Jahre, relativ schnell sieht, wo man da ansetzen muss und kann. Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe." Die Heimatverbundenheit habe "natürlich auch Einfluss genommen hinsichtlich meiner Entscheidung".

"Mensch! Hau das Ding in die Kiste!"

Schon wenige Stunden nach seiner Ankunft am Mittwoch leitete er die erste Einheit. Vor dem Training habe es ein kurzes Gespräch über ein paar fundamentale Dinge und Abläufe gegeben, "ohne groß auf Formation oder auf Zusammenarbeit zu gehen". Es sei sowohl um Verteidigung als auch um Angriff gegangen, Verantwortung in Ballbesitz sei ebenfalls ein Thema gewesen. "Es ist Raum für Verbesserung, aber ich glaube, wir werden uns da irgendwie zurechtfinden im Laufe der Zeit." Zeit ist das richtige Stichwort – viel davon bleibt nämlich nicht. Zum einen geht es nun direkt in eine Englische Woche mit Spielen gegen Elversberg, Verl und Köln, zum anderen sind es nur noch 13 Spiele, um den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern.

Entsprechend forsch waren seine Kommandos während des Trainings: "Bringt da mehr Spannung rein! Das kann doch nicht sein", "Du musst nicht mit der Hacke spielen" und "Lass den Entertainment-Shit raus!" rief Middendorp der "NOZ" zufolge über den Platz. "Geht mehr auf den Spieler drauf. Dieses aus der Ferne einfach nur passen – fucking shit" und "Mach‘ die Bude, Mensch! Hau das Ding in die Kiste!" waren demnach weitere Ansagen. Am Donnerstag und Freitag stehen die nächsten Einheiten an, ehe es am Samstag zum Tabellenführer geht. Gelingt in Elversberg die Überraschung?

   

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