Jacobacci will Wende einleiten: "Namen sind nicht entscheidend"
Aus den letzten zwölf Spielen hat der TSV 1860 München nur einen Sieg geholt, von der Spitzengruppe ist auf Giesings Höhen nicht mehr die Rede. Nun droht auch noch, dass die Löwen in der Tabelle nach unten durchgereicht werden. Cheftrainer Maurizio Jacobacci und seine Mannschaft wollen in Duisburg die Trendwende starten, um den Druck aus der Situation zu nehmen.
"Resultat holen, das eine Hilfe wäre"
Im Hinspiel schickten die Münchner Löwen den MSV mit einem 4:1 nach Hause. Seinerzeit waren die Sechzger mit sieben Spielen in Folge ohne Niederlage in die Saison gestartet. Wenn es nun jedoch im Rückspiel schlecht läuft, dann könnte 1860 sogar bis auf den 13. Tabellenplatz durchgereicht werden. "Wichtig ist, dass man zuversichtlich ist, dass die Arbeit, die hier im Moment geleistet wird, in eine positive Richtung geht", legte sich der 1860-Coach in der Spieltags-Pressekonferenz fest. Aber auch Jacobacci war klar: "Es gilt jetzt, ein Resultat zu holen, das eine Hilfe wäre."
Der 60-Jährige will auf den Teamgedanken setzen, damit nicht "jeder für sich versucht, etwas zu reißen". Über verschiedene Herangehensweisen hatte Jacobacci in der Woche daran gearbeitet – von Zuspruch durch Gespräche bis hin zu personellen Veränderungen im Team soll am Samstag (14 Uhr) vieles möglich sein. "Ich wünsche mir wirklich, dass die Spieler begriffen haben, dass es nur miteinander geht", so der Cheftrainer. Dann könne 1860 wieder ein "Gesicht zeigen, das Power auf dem Spielfeld hat". Denn Tugenden wie das Zweikampfverhalten werden "ein Muss" für Jacobacci bleiben. "Alles, was gegen den Ball ist, ist ein Muss. Die Einstellung muss da sein", erklärte der 60-Jährige.
Fehler sollen keine Angst bereiten
Welches Personal er auf den Rasen schicken wird, verriet Jacobacci nicht. Fehlen werden aber lediglich Tim Rieder und Erik Tallig (beide Knieverletzung), sowie Jesper Verlaat (Gelb-Sperre). Dafür kehrt Youngster Marius Wöhrl in den Kader zurück. "Namen sind nicht entscheidend. Jeder muss seine Leistung abrufen wollen und können. Es geht effektiv um die Resultate und die Qualitäten des Teams", forderte Jacobacci von seiner Mannschaft. Ob ein externer Psychologe den Löwen helfen könnte, um wieder in die Spur zu kommen? "Schaden könnte es nicht, wenn er gut ist", zeigte sich der 1860-Coach offen. "Aber wir versuchen das miteinander in die Wege zu leiten, dass es sich wieder zum Positiven entwickelt." Dazu gehöre auch der "korrekte Umgang miteinander" – auch bei Fehlern.
"Wenn Fehler gemacht werden, dann aus Überzeugung heraus", so Jacobacci, der es mit einem Beispiel versinnbildlichte. "Einen langen Ball zu schlagen heißt, vielleicht einen Fehler zu begehen, weil er nicht ankommt. Aber der Spieler hätte dann die richtige Entscheidung getroffen, statt ihn nicht zu spielen, weil man Angst vor Fehlern hat." Diese Sorgen will Jacobacci seiner Mannschaft nehmen, darin sieht sich der Cheftrainer in der Verantwortung. Denn der Druck auf 1860 ist hoch, der Respekt vor einem Gegner dürfe jedoch nicht in Angst umschwenken. "Wir müssen wieder überzeugter von unserer Qualität sein, um Paroli bieten zu können", so der 60-Jährige. "Ich habe das Vertrauen in diese Spieler, weil sie die Qualitäten haben, zu wissen, wo das Tor steht."