"Wieder einmal doof angestellt": Krise beim VfB spitzt sich zu
Und wieder verloren: Auch unter Interimscoach Frank Löning setzt der VfB Oldenburg die Talfahrt der letzten Wochen fort, kassierte beim 0:2 in Osnabrück die fünfte Pleite in Folge und ist auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt. Die Krise spitzt sich zu, doch unzufrieden war Löning mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht.
"Zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Spiele"
Mit gesenkten Köpfen gingen sie vom Spieler, die Spieler des VfB Oldenburg. Kein Wunder, mussten sie doch die fünfte Niederlage in Folge einstecken und sind nach nur einem Sieg aus den letzten 16 (!) Spielen erstmals in dieser Saison auf dem letzten Tabellenplatz angekommen. "Wir haben uns wieder einmal doof angestellt", sagte Manfred Starke gegenüber der "Nordwest-Zeitung" und meinte damit das Abwehrverhalten beim ersten Gegentor nach 43 Minuten.
Was den 32-Jährigen so ärgerte: Das Tor erzielte Ba-Muaka Simakala per Kopf, der mit 1,80 Meter nicht zu den größten Spielern gehört. "Das zieht sich mittlerweile wie ein roter Faden durch die letzten Spiele", so Starke. "In der zweiten Halbzeit willst du herausgehen und auf das 1:1 spielen, dann schießt der Traoré aus 25 Meter flach ins Eck, und wir liegen schnell 0:2 hinten." Oder anders gesagt: die Effektivität der Hausherren hat an diesem Tag den Ausschlag gegeben.
"Riesenkompliment"
"Man hat gesehen, warum der VfL oben steht und wir unten", sagte Co-Trainer Frank Löning nach der Partie. "Da spielt eine Spitzenmannschaft, die aus wenig viel macht." Bei den Oldenburgern war es genau anders herum. Zudem kam auch noch Pech hinzu, dass es in der Schlussphase, als Hasenhüttl einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen hatte, keinen Elfmeter gab. Dennoch war Löning nicht unzufrieden – ganz im Gegenteil: "In der ersten Halbzeit haben wir bis zum Gegentor ein richtig gutes Spiel gemacht."
Und auch in Halbzeit zwei sah der 41-Jährige keinen schlechten Auftritt seiner Mannschaft, sodass er ihr trotz der Niederlage "ein Riesenkompliment" aussprach. "Es gibt keinen Spieler, der sich hängen lässt." Doch Löning weiß auch: "Davon können wir uns nichts kaufen." Der Einsatz zeige aber, "dass die Jungs wollen. Das ist das Wichtigste für uns".
Zwei direkte Konkurrenten warten
Dennoch hat sich die Ausgangslage im Abstiegskampf durch das achte sieglose Spiel in Folge und das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz weiter verschlechtert. Vier Punkte fehlen zum rettenden Ufer. Mit Dortmund II und der SpVgg Bayreuth warten in der kommenden Woche nun zwei direkte Gegner auf den VfB. "Das sind Spiele, die enorm wichtig sind", hob Löning hervor. "Da müssen wir genau diese Leidenschaft zeigen und noch aggressiver verteidigen. Dann werden wir auch wieder erfolgreich sein."
Seine Mannschaft brauche nun ein Erfolgserlebnis, "dann wird es weitergehen. Wir müssen dran glauben". Ob am Mittwochabend bereits ein neuer Trainer auf der Bank sitzen wird, ist noch offen. Alle Namen, die bislang gehandelt wurden – Joe Enochs, Benedetto Muzzicato, Christian Benbennek, Jermaine Jones und Alexander Nouri – sind schon aus dem Rennen.