Middendorp nach Debüt: "Wollen jetzt nicht wahnsinnig werden"
Spiel nach Rückstand zwischenzeitlich gedreht und am Ende einen Punkt mitgenommen: Mit dem 2:2 bei Tabellenführer SV Elversberg gelang dem SV Meppen am Samstag ein Achtungserfolg. Trainer Ernst Middendorp zeigte sich nach seinem Debüt "außerordentlich zufrieden".
"Ein bisschen crazy"
Nur drei Tage blieben dem 64-Jährigen, um seine neue Mannschaft kennenzulernen und sie auf das schwierige Spiel beim souveränen Spitzenreiter vorzubereiten. Entsprechend hoch ist das Unentschieden zu bewerten – zumal neun Spieler verletzt oder gesperrt fehlten und Middendorp gleich sechs Wechsel in der Startelf vornehmen musste. Zwischenzeitlich lag der SVM durch Tore von Blacha (15.) und Hemlein (25.) sogar in Führung und drehte das Spiel nach einem frühen Rückstand (13.) damit. Am Ende reichte es zu einem Punkt. "Das war sehr gut", sagte Middendorp nach der Partie bei "MagentaSport" und sprach von einem "riesigen Ergebnis".
Denn dass das Schlusslicht beim Spitzenreiter etwas holen würde, war nicht unbedingt erwartet worden. "Vielleicht nicht mal von unserer Seite aus. Daher sind wir außerordentlich zufrieden", so Meppens neuer Trainer, der von einem Projekt sprach, das "ein bisschen crazy" sei. "Wir haben uns ganz gut eingeschworen und gut eingeritten. In der zweiten Halbzeit wäre sogar noch mehr möglich gewesen, aber wir wollen jetzt nicht wahnsinnig werden. Wir haben einen Punkt mitgenommen – auswärts beim Tabellenführer. Das ist mehr als in Ordnung."
Blacha: "Wir sind in der Bringschuld"
Auch Blacha war mit dem Remis zufrieden, wie er gegenüber den "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte: "Wir haben dem Tabellenführer ein ordentliches 2:2 abgetrotzt, und das sollte uns positiv für die nächsten Aufgaben stimmen." Middendorp habe den Spielern einen "einfachen und klaren Plan" mit an die Hand gegeben. "Den haben wir versucht, umzusetzen. Am Ende müssen wir mit ihm gemeinsam, mit seiner Art und Weise versuchen, die Suppe auszulöffeln, die wir uns selber eingebrockt haben. Denn es gab viele Situationen in dieser Saison, wo wir das Ruder noch hätten rumreißen können, aber es nicht hinbekommen haben. Er wird sein Möglichstes tun, uns dabei zu unterstützen. Wir sind in der Bringschuld."
Durch das Remis beim Spitzenreiter hat der SVM die rote Laterne an den VfB Oldenburg weitergereicht und den Rückstand auf das rettende Ufer auf vier Zähler verkürzt. "Wir müssen uns von Spiel zu Spiel verbessern. Dann sind wir sicherlich in der Lage, eine gute Chance zu haben", blickte Middendorp im Kampf gegen den Abstieg voraus. In der kommenden Woche warten mit dem SC Verl und Viktoria Köln nun zwei Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Mit David Vogt, Marius Kleinsorge und Max Dombrowka kehren dann drei gesperrte Spieler zurück, während es auf der anderen Seite neue Verletzungssorgen gibt: Abifade war mit SVE-Keeper Kristof zusammengeprallt und trug einen dicken Knöchel davon. Ob er längere Zeit ausfallen wird, ist noch offen.