HFC gibt Sieg gegen Köln spät her: "Das war ganz bitter"
Der Hallesche FC blieb auch im fünften Spiel unter Neu-Trainer Sreto Ristic ungeschlagen. Doch beim 2:2 gegen Viktoria Köln war für die Saalestädter am Dienstagabend auch ein Heimsieg möglich, fiel der letzte Gegentreffer doch erst wenige Minuten vor dem Schlusspfiff. Dennoch war der Coach mit dem Spiel zufrieden. Auch, weil er die Gesamtlage des Klubs einzuschätzen weiß.
"Ich und der Coach verstehen uns blind"
Fast hätte es geklappt, den ersten Heimsieg seit dem 5. November – 3:1 gegen Waldhof Mannheim – einzufahren. Doch fehlende Kräfte und daraus resultierende Passivität in der Defensive verhinderten dies. Kölns Hamza Saghiri hatte zu viel Zeit und zu viel Platz, konnte einen präzisen Chip-Ball auf André Becker spielen, der nach 85 Minuten das 2:2 und somit den Endstand erzielte.
"Das war ganz bitter – auf jeden Fall. Wir wollten den Dreier landen. Das ist sehr ärgerlich", sagte Tunay Deniz am "Telekom"-Mikrofon über den späten Gegentreffer. Immerhin konnte der 29-jährige Mittelfeldspieler einen persönlichen Erfolg feiern, erzielte per Abstauber das 1:0 (49.) und war somit im dritten Spiel in Serie an einem Treffer beteiligt. "Ich und der Coach verstehen uns blind. Wir kennen uns schon anderthalb Jahre, sind ein gutes, eingespieltes Team", so der Profi über Ristic. Beide waren bereits zusammen in Offenbach aktiv.
"Nicht vergessen, wo wir vor vier Wochen noch waren"
Dass der Deniz-Treffer letztlich nicht zum Sieg reichte, lag an der teils wackligen Defensive. Nach einem Einwurf konnte Robin Meißner den Ball auf den freistehenden Patrick Sontheimer legen, der platziert zum 1:1 traf (69.). Auch die schnelle Antwort durch Dominik Steczyk zum 2:1 (74.) reichte für die Saalestädter nicht zum Sieg aus. Dabei hatten die Rot-Weißen sogar Glück, denn der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Viktoria-Schlussmann Ben Voll hatte bereits beide Hände am Ball, der Angreifer schoss den Ball dennoch ungeahndet ins Tor.
Ristic betonte bei "MagentaSport", ein "hoch intensives Spiel" gesehen zu haben. Seine Spieler hätten "alles rausgehauen" und vor allem in der ersten Halbzeit sei der HFC "richtig gut im Spiel" gewesen, weshalb er grundsätzlich sehr zufrieden mit der Partie sei. Doch auch der 47-jährige Deutsch-Serbe musste den zweiten Gegentreffer kritisch anmerken: "Unsere zwei Sechser sind zu tief, er kann sich den Spieler aussuchen, auf den er chippt." Deshalb sei "vielleicht ein bisschen mehr drin" gewesen. "Aber wir wollen nicht vergessen, wo wir vor vier Wochen noch waren."
Ohne Vollert nach Elversberg
Da hatte der neue Trainer einen Tabellenletzten übernommen, nun steht das Team als 15. zwei Zähler vor den Abstiegsrängen, könnte bei Siegen von Bayreuth und dem BVB II aber wieder auf Platz 17 abrutschen. Nicht vergessen werden darf, dass die Hausherren mit Jonas Nietfeld (der seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat), Niklas Kreuzer und Niklas Landgraf auf wichtige Säulen verzichten mussten. So trug Tom Zimmerschied erstmals die Kapitänsbinde.
Am Sonntag geht es für Halle nun zu Tabellenführer Elversberg. "Wir wissen, dass jeder jeden schlagen kann", ist Deniz optimistisch. "Auch Meppen hat einen Punkt mitgenommen. Wir können selbstbewusst ins Spiel gehen." Immerhin ist der HFC seit fünf Partien ungeschlagen, holte zwei Siege – beide auswärts. Fehlen wird Jannes Vollert, der seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.