"Das ist viel zu wenig": FCI hadert mit Elfmeter für den Waldhof
Die Krise des FC Ingolstadt hält weiter an. Beim 2:3 in Mannheim kassierten die Schanzer am Mittwochabend die achte Pleite aus den letzten zehn Spielen und sind in der Tabelle auf Rang 13 abgerutscht. Dennoch war Trainer Guerino Capretti mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden, haderte allerdings mit dem Elfmeter für Mannheim kurz vor Schluss.
Später Elfmeter zieht Ingolstadt den Zahn
Guerino Capretti hatte es nach Spielende eilig. Die Partie war gerade abgepfiffen, da suchte er direkt den Weg zu Schiedsrichter Lukas Benen und unterhielt sich einige Augenblicke mit dem Unparteiischen. Worum es ging, darüber klärte der Trainer des FC Ingolstadt anschließend im Interview mit "MagentaSport" auf: "Ich war mit der Elfmeterszene nicht einverstanden." Nach 88 Minuten hatte Benen auf den Punkt gezeigt, nachdem Keita-Ruel bei einem robusten Zweikampf von Nduka zu Fall gekommen war.
"Beide sind in einem hohen Tempo und gehen zum Ball, das ist viel zu wenig für einen Elfmeter", meinte der FCI-Coach. "Vielleicht gibt es einen kleinen Schubser, aber solche Szenen haben wir auch nicht bekommen mit der Aussage, dass es zu wenig sei. Ich hätte mir gewünscht, dass der Schiedsrichter nicht so eine spielentscheidende Szene gegen uns pfeift." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Mannheim bereits nach 42 Minuten einen Elfmeter hätte bekommen können, nachdem Linsmayer den Ball mit der Hand abgefälscht hatte.
Dass Capretti sich über den Elfmeter kurz vor Schluss so aufregte, hing derweil auch damit zusammen, dass sein Team nach dem Anschlusstreffer von Schmidt (56.) auf den Ausgleich drängte, durch den schließlich von Bahn verwandelten Strafstoß aber den Zahn gezogen bekam. Zwar antworteten die Schanzer erneut nur zwei Zeigerumdrehungen später durch den Ex-Mannheimer Sulejmani mit dem 3:2, doch nachdem Dominik Franke in der Nachspielzeit für eine Notbremse noch die rote Karte sah, reichte es nicht mehr zu einem Punkt.
"Können sicherlich stolz sein"
Dabei wäre dieser in den Augen Caprettis "absolut verdient" gewesen, habe sein Team doch ein "richtig gutes Auswärtsspiel" absolviert. "Wir können sicherlich stolz sein, wenn man beachtet, wer alles sein Debüt gegeben hat, wer alles auf dem Feld war, wie wir geackert haben und aufgetreten sind." In der Tat war die Körpersprache eine ganz andere als noch am vergangenen Sonntag gegen Freiburg II.
Auch spielerisch zeigten sich die Schanzer verbessert und hatten im ersten Durchgang über Schmidt (27.) und Testroet (29.) zwei sehr gute Chancen, um das 1:0 zu erzielen. "Wir hätten in Führung gehen müssen, und da hätte sich Mannheim auch nicht beschweren dürfen", haderte Capretti mit der fehlenden Effektivität vor dem Tor. "Dann hätte der Waldhof mehr riskieren müssen, sodass mehr Räume für uns entstanden wären. Dann läuft das Spiel ganz anders." Bei den Gegentoren erlaubte sich der FCI zwar erneut individuelle Fehler, insgesamt sei der Plan aber aufgefangen. "die Jungs haben das super gemacht", lobte Capretti. "Ich habe Intensität, Leidenschaft und Mentalität gefordert. All das habe ich gesehen."
Allein: Zu Punkten reichte es zum dritten Mal in Folge nicht, stattdessen setzte es die achte Pleite aus den letzten zehn Spielen. In der Tabelle sind die Schanzer nur noch 13. – bei elf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Dennoch blickt Ingolstadts Coach zuversichtlich voraus: "Wir müssen zusammenstehen und Gas geben. Dann werden wir auch wieder Punkte holen. Da bin ich sehr optimistisch. Wir sind auf einem guten Weg." Ob am Montag ausgerechnet gegen die seit elf Spielen ungeschlagene SG Dynamo Dresden die Wende gelingt?