Kauczinski schlägt nach Pleite Alarm: "Kassieren zu viele Tore"
0:2, 2:2, 2:4! Beim Auswärtsspiel in Freiburg erlebte der SV Wehen Wiesbaden am Mittwochabend eine Achterbahnfahrt, wie sie im Buche steht. Nach der vierten Pleite in den letzten fünf Spielen ist der SVWW nur noch Sechster. Trainer Markus Kauczinski schlägt Alarm.
Kritik am Abwehrverhalten
Als Benedict Hollerbach in der 89. Minute einen Elfmeter zum 2:2 verwandelte, schien nach 0:2-Rückstand zumindest ein Punkt sicher. Doch weil die Freiburger ganz spät noch zwei weitere Treffer nachlegten, gingen die Hessen – wie schon am vergangenen Sonntag gegen Saarbrücken – als Verlierer vom Platz. "Es ist mega unglücklich, dass wir nach der Aufholjagd mit leeren Händen dastehen. Ein Punkt wäre möglich gewesen", befand Trainer Markus Kauczinski bei "MagentaSport". Gleichwohl musste er anerkennen, dass der SCF in der Schlussphase es "einfach gut" gemacht habe. Zwar hätte der Treffer zum 2:4 aufgrund einer Abseitsposition nicht zählen dürfen, "aber das interessiert jetzt keinen mehr. Am Schiedsrichter hat es nicht gelegen".
Statt den Unparteiischen zu kritisieren, bemängelte er die Unzulänglichkeiten seiner Mannschaft in der Defensivarbeit. "Wir haben wiederholt zu viele Tore kassiert. Dann schafft man es auch nicht, solche Spiele zu gewinnen. Das ist der aktuell der Hauptpunkt", schlug der SVWW-Coach Alarm. "Wir funktionieren als Mannschaft derzeit nicht so, um den Gegner vom Tor wegzuhalten." Allein in den letzten sechs Spielen kassierten die Hessen 15 Tore.
Topspiel gegen Mannheim wartet
"Wir haben zu viele Räume gelassen – das darfst du dir nicht erlauben", fand auch Sascha Mockenhaupt. "Dass wir nicht aufgesteckt haben, ist gut. Aber null Punkte sind Scheiße." Die erneute Niederlage führt dazu, das Wiesbaden in der Tabelle vom dritten auf den sechsten Platz abgestürzt ist. Damit sind die Hessen der große Verlierer an diesem Spieltag, konnten – bis auf Osnabrück – doch alle anderen Aufstiegskandidaten gewinnen. "Wir haben an Boden verloren", musste auch Kauczinski eingestehen. Allerdings beträgt der Rückstand auf Tabellenplatz 3, der momentan zum direkten Aufstieg berechtigt, nur einen Punkt. Und Vierter ist der SVWW nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Dynamo Dresden nicht.
Schon am Samstag, wenn das direkte Duell gegen Waldhof Mannheim ansteht, kann Wiesbaden sich den dritten Rang von den Kurpfälzern zurückholen. "Ich bin froh, dass wir relativ schnell wieder spielen, damit man das aus dem Kopf kriegt. Wir haben jetzt die letzten Wochen ordentlich auf die Fresse bekommen. Deshalb müssen wir jetzt am Samstag gewinnen", gab Mockenhaupt die Richtung vor. Johannes Wurtz wird dabei nicht helfen können, nachdem er zum fünften Mal Gelb sah. Damit vergrößern sich die Personalsorgen. Gleich acht Spieler fielen am Dienstag aus, sodass zwei Torhüter auf der Bank saßen und Kauczinski nur dreimal wechselte.