Trotz erneuter Pleite: Middendorp will "nicht die Wildsau spielen"

Geführt, aber dennoch verloren: Beim 1:3 in Köln musste der SV Meppen am Freitagabend den nächsten Tiefschlag hinnehmen und bleibt nach nur einem Sieg aus den letzten 24 Spielen Letzter. Die Chancen auf den Klassenerhalt werden immer kleiner, dennoch will Trainer Ernst Middendorp "nicht die Wildsau spielen".

"Einfach scheiße"

Mehrfach schüttelte er mit dem Kopf, konnte es nicht glauben, wie sein Team diese Partie noch verlieren konnte. Bei Ernst Middendorp herrschte nach der zweiten Niederlage im dritten Spiel unter seiner Regie Ratlosigkeit. "Ich könnte jetzt ein nicht erlaubtes Wort verwenden", biss er sich im Interview mit "MagentaSport" auf die Zunge. Denn nach starken ersten 40 Minuten samt der Führung durch Sascha Risch (18.) fiel der SVM in alte Muster zurück, verlor hinten die Ordnung und blieb vorne viel zu ungefährlich. "Bei der Dominanz müssen wir zur Halbzeit mit 2:0 oder 3:0 führen. Wir haben es nicht geschafft, uns den verdienten Lohn abzuholen."

Noch vor der Pause kam die Kölner zum Ausgleich (44.), ehe sie die Partie in der Schlussphase komplett drehten (82. / 90.+2). "Es passt wie die Faust aufs Auge zu unserer Saison", fand Risch. "Wir kämpfen 80 Minuten lang, werfen uns in alle Bälle rein, kassieren dann aber wieder zwei Tore in der Schlussphase. Das müssen wir rausbekommen." Erneut als Verlierer vom Platz zu gehen, sei "einfach scheiße", haderte der 22-Jährige.

Rückstand wird weiter anwachsen

Auch Middendorp war bedient: "Dass man hier nach so einem Spiel als Verlierer runter geht, das ist einfach bitter." Es sei "sehr enttäuschend, dass wir unser Konzept nicht über 90 Minuten durchgebracht haben"- Es gehe um Standhaftigkeit in den Zweikämpfen sowie um das 1×1 des Profifußballs: "Jeder Spieler muss Profi genug sein, um auch mal in den roten Bereich zu gehen", forderte der 64-Jährige von seiner Mannschaft mehr Entschlossenheit. Mit dem Finger auf einzelne Spieler zeigen wolle er aber nicht. "Wir müssen jetzt Lösungen finden." Diese will Middendorp seiner Mannschaft in den nächsten Tagen in "dosierter Form" vermitteln und jetzt "nicht die Wildsau spielen".

Klar ist aber auch: Dem erfahrenen Coach läuft allmählich die Zeit weg. Mit nur einem Punkt aus den drei Spielen unter seiner Leitung haben sich Meppener nicht vorwärts bewegt, vielmehr ging es in der Tabelle gar weiter abwärts auf Rang 20. Zudem wird sich der Rückstand auf das rettende Ufer an diesem Wochenende um mindestens einen Punkt vergrößern, da Bayreuth und Oldenburg am Samstag im direkten Duell aufeinandertreffen.

Nur zehn Spiele bleiben noch

Im Worst-Case liegen die Emsländer nach dem Spieltag satte sieben Punkte hinter Rang 16. Und nur zehn Spiele bleiben noch. Von denen wird der SVM wohl mindestens sechs gewinnen müssen, um eine Chance zu haben. Dass am kommenden Samstag mit Erzgebirge Aue eines der formstärksten Teams des laufenden Jahres nach Meppen kommt, macht die Sache nicht leichter. Zudem drohen mit Willi Evseev und Bruno Soares zwei weitere Spieler auszufallen, nachdem sie am Freitag frühzeitig vom Platz mussten.

 

   

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