"Sind auf Augenhöhe mit den Top-Teams": VfL für Endspurt bereit
Zum zweiten Mal in Folge erzielte der VfL Osnabrück ein 1:1. Dieses Mal konnten die Lila-Weißen einen Rückstand gegen den SC Freiburg II egalisieren, wodurch die Mannschaft von Tobias Schweinsteiger ihren Status als Top-Mannschaft der Liga unterstrich – denn am Ende wäre sogar noch mehr drin gewesen. An diesen Nuancen will der Cheftrainer vor den nächsten Spitzenspielen arbeiten.
VfL-Coach nimmt Abseitstor sportlich
Die Osnabrücker können noch Unentschieden spielen. Erstmals seit September stand am Mittwoch gegen Rot-Weiss Essen (1:1) eine Punkteteilung auf dem Papier, nun folgte das gleiche Ergebnis gegen den SC Freiburg II. Anders als vor vier Tagen holte der VfL dabei einen Rückstand auf. "Es war ein bisschen schade, dass das 0:1 aus einem Ballverlust resultiert. Wir wollten vermeiden, dass wir Freiburg ins Pressing reinspielen", hielt Tobias Schweinsteiger nach der Partie in der Pressekonferenz fest – und gestand ein, dass der VfL knapp 20 Minuten zum Start nicht im Spiel war. "Das war dann der Hallo-Wach-Effekt für uns."
Über die Zweikampfführung habe sich der VfL in die Partie gekämpft und durch den ersten Saisontreffer von Noel Niemann (27.) ausgeglichen. "Wir machen, wie ich gehört habe, dann ein klares Tor zum 2:1, bei dem der Schiedsrichter die Fahne hebt. Das ist ein bisschen unglücklich, passiert aber", stellte Schweinsteiger danach fest. Ba-Muaka Simakala soll bei einem Abstauber im sträflichen Bereich gestanden, war die Entscheidung. "Da wird über den VAR (Videoassistent; Anm. d. Red.) diskutiert, heute hätte er uns geholfen", so der VfL-Coach. Ein Fan davon, dass die Emotionen genommen werden, sei er allerdings auch nicht.
"In der Kabine wird man schon geärgert"
Zumal die Lila-Weißen hinten heraus das Chancenplus erspielten, um die Partie doch noch zu gewinnen. Wie in den wenigen Spielen der letzten Wochen, in denen die Osnabrücker keinen Sieg einfuhren, ärgerte sich Schweinsteiger am Ende über die Chancenverwertung. "Wir hatten drei richtig große Torchancen, aber das ist dann noch ein bisschen der Weg, den wir brauchen, um einen Top-Mannschaft zu sein", resümierte der 41-Jährige. "Gegen Bayreuth verpassten wir den dritten Treffer bei drei 100-prozentigen, gegen Essen das Zweite bei zwei Chancen. Heute haben wir es wieder verpasst." Trotzdem habe der VfL eine Entwicklung genommen, auf die der Coach im Gesamteindruck stolz war.
"Wir sind auf Augenhöhe mit den Top-Teams. Es fehlt vielleicht noch ein bisschen die Killer-Mentalität, die wir vor dem eigenen Tor schon haben, in der gegnerischen Box", fasste Schweinsteiger zusammen. "Die Jungs wissen selber, dass noch ein paar Prozente fehlen. Das ist das Tolle an der Mannschaft, denn sie hat einen Charakter entwickelt, nie zufrieden zu sein." Mit dem nötigen Ehrgeiz blickte der VfL-Coach auf die Partien gegen Mannheim (A) und Dresden (H) voraus – möglicherweise entscheidende Spiele im Aufstiegskampf. Torschütze Noel Niemann verriet am Mikrofon von "MagentaSport", dass die positive Stimmung im Team überwiegt. "Vor ein paar Wochen oder Monaten hätten wir nicht gedacht, dass es ein Messen auf Augenhöhe wird." Nun gehört der VfL zu der Spitzengruppe, die wohl bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen wird. Auch dank Niemanns erster Bude: "In der Kabine wird man schon ein bisschen geärgert, wenn man zum Beispiel den Mülleimer nicht trifft. Dann sagt auch einer 'wie im Spiel'", erklärte der 23-Jährige lachend.