HFC achtbar beim Spitzenreiter: "Wissen, was der Punkt wert ist"
Auch nach der Partie beim Tabellenführer bleibt der Hallesche FC unter Sreto Ristic weiter ungeschlagen. Als Mentor konnte SVE-Coach Horst Steffen seinem ehemaligen Schützling die richtigen Kniffe mit auf den Weg geben, wie der HFC-Trainer festhielt.
"Konnte ganz gut abschreiben"
Zwei Jahre nach seinem Karriereende stieß Sreto Ristic im Herbst 2013 bei den Stuttgarter Kickers zum Trainerteam von Horst Steffen. Auch in Münster und Chemnitz arbeiteten sie anschließend zusammen – und beim 1:1-Unentschieden der Hallenser in Elversberg traf Ristic schon zum fünften Mal in seiner Trainerkarriere auf den ehemaligen Mentor. Gegen niemanden spielte der HFC-Coach öfter, wieder nahm Ristic einen Punktgewinn mit. "Es war schon immer so, dass ich in der Schule schon ganz gut abschreiben konnte. Da hab ich wohl etwas richtig gemacht", scherzte der 47-Jährige und lobte zugleich die Arbeit von Horst Steffen.
Fakt ist, dass Halle im Abstiegskampf beim Tabellenführer punkten konnte. "Ich bewerte das Spiel so, dass wir ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht haben", so Ristic. Kurz vor der Pause kassierte der HFC zwar den Rückstand (42.), konnte aber unmittelbar nach der Pause wieder ausgleichen (51.). Insgesamt erspielten sich die Saalestädter eine Reihe von Chancen, die ungenutzt blieben – und in der Schlussviertelstunde hielt der HFC dann dem Vorwärtsdrang der Elversberger stand. "Es sah für uns schon so aus, dass es möglich ist, etwas mitzunehmen. Die Sachen, die wir uns vorgenommen hatten, haben funktioniert", erklärte Ristic. Dass sein Team allerdings gar keine Chancen gegen sich zulassen würde, hielt er für unrealistisch. "Das wird hier nicht passieren. Das ist keinem bislang gelungen in dieser Liga."
Ristic erklärt Ideen und Umsetzung
Auf die letzten 15 Minuten wollte Ristic das Spiel dann aber auch nicht reduzieren, denn über weite Strecken hielt der HFC gut mit. So bleiben die Saalestädter unter dem neuen Coach weiterhin ungeschlagen – mit der Ausbeute von zwei Siegen und vier Unentschieden. "Vielleicht liegt es an mir", war Ristic weiterhin zu Späßen aufgelegt, als er in der Medienrunde nach Spielschluss nach den Gründen für den Aufschwung gefragt wurde. Natürlich holte der 47-Jährige aber noch weiter aus: "Nur eine Idee im Fußball zu haben ist schön, die hat jeder Trainer. Man muss aber genau analysieren und an das Material anpassen, das man hat. Nur an mir liegt es bestimmt nicht."
Denn die Bereitschaft der Mannschaft sei entscheidend. Obwohl Ristic das Team nach eigener Aussage in keinem guten Zustand vorgefunden habe, konnte sich der HFC Stück für Stück aufbauen. Zu guter Letzt ginge es darum, dass der Coach seine Spieler mit dem Matchplan erreicht. Wie auch gegen Elversberg: "Es geht nicht darum, dass ich weiß, wie man das Ganze knacken kann. Sondern darum, mit was ich ins Spiel gehe." Die nötigen Antworten hatte Ristic offenbar gefunden – und bei der "Telekom" hielt er zusätzlich fest: "Wir nehmen diesen Punkt mit und wissen, was er wert ist." Schon am Freitag (19 Uhr) können die Hallenser ihre Ristic-Bilanz im Heimspiel gegen den MSV Duisburg ausbauen.