"Dann scheiße ich sie öfter an": Kauczinski leistet Abbitte

Der Vorsprung des SV Wehen Wiesbaden war aufgebraucht, weswegen das Topspiel mit dem SV Waldhof Mannheim am Ende der Englischen Woche zum echten Nervenkitzel wurde. Zumal die Hessen mit dem "letzten Aufgebot" aufliefen, wie Cheftrainer Markus Kauczinski nach Spielschluss festhielt – und zwar mit einem Lächeln, denn der SVWW setzte sich mit 3:0 durch.

"Wollten sie kalt erwischen"

Neben Lucas Becker, der als dritter Torhüter der Wiesbadener ebenfalls auf der Bank saß, gehörten auch Imad Jaadar, Nassim Elouarti und Jason Jaromin zum Spieltagskader des SVWW – aufgrund des Personalmangels, der gleich zehn Spieler betraf, griff Markus Kauczinski auf die U19-Spieler zurück. "Wir sind mit dem letzten Aufgebot angetreten", betonte der Cheftrainer nach Spielschluss am Mikrofon von "MagentaSport", dass seine Elf an diesem Spieltag tatsächlich nah dran an "zusammengewürfelt" war.

Im Stile einer Spitzenmannschaft holten sich die Hessen dann aber trotzdem den 3:0-Sieg im Spitzenspiel gegen den Waldhof. "Wir wollten sie kalt erwischen, das haben wir geschafft", lobte Kauczinski seine Mannschaft, die unter der Woche für eine unzureichende Defensivarbeit in den vergangenen Wochen kritisiert wurde. Mit Max Reinthaler (50.) und Florian Carstens (68.) trafen gleich zwei Innenverteidigers ins Netz – und hielten hinten die Null. "Wenn das der Schlüssel ist, dann scheiße ich sie öfter an", leistete Kauczinski lachend Abbitte an seine Mannschaft.

"Gift für Kopf und Körper"

Der Sieg gegen den direkten Konkurrenten hatte sogleich Auswirkungen auf die Spitzengruppe, denn nach einem kurzen Ausflug auf den sechsten Rang ist Wiesbaden zurück auf dem dritten Platz – und kann nur noch in einem Erfolgsfall von Dynamo Dresden gegen Ingolstadt am heutigen Montagabend verdrängt werden. Dass das Spitzenspiel jedoch auf dem Papier so deutlich an den SVWW gehen würde, war überraschend. "Wir hatten natürlich irgendwie eine besondere Situation mit den letzten Niederlagen. Aber auch da haben wir Dinge gut gemacht. Trotzdem weiß jeder, was Niederlagen mit einem machen. Das ist Gift für Kopf und Körper", blickte Kauczinski zurück, denn die Wiesbadener hatten zuvor vier Pleiten in fünf Spielen kassiert.

Im Heimspiel gegen Mannheim wählte der Coach daher einen defensiveren Ansatz. "Heute waren wir erst einmal darauf bedacht, sicher zu stehen. Mit jeder Minute, mit jeder Situation sind wir stärker und wieder sicherer geworden. Das hat uns gut getan", ging der Plan von Kauczinski letztendlich auf. Ein wichtiges Zeichen, denn trotz aller Widrigkeiten konnte der SVWW zeigen, dass er "bestehen kann". Der 53-Jährige lobte daher – und zwar die ganze Mannschaft: "Alle Mann haben ihren Job gemacht." Vor dem Auswärtsspiel in Essen (Samstag, 14 Uhr) wird der Cheftrainer wohl trotzdem darauf hoffen, dass sich die Anzahl der besagten Mannen generell wieder erhöht. Zumindest Kapitän Johannes Wurtz und Torjäger Ivan Prtajin werden dann von ihren Gelbsperren zurückkehren.

   

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