"Es ist eine Katastrophe": FCI im freien Fall Richtung Abstiegszone
Auch eine frühe Führung reichte dem FC Ingolstadt am Montagabend im Spiel gegen Dynamo Dresden nicht, um die Talfahrt zu stoppen. Stattdessen setzte es die vierte Niederlage in Folge und die neunte Pleite im elften Spiel in diesem Jahr, wodurch sich die Schanzer weiter im freien Fall Richtung Abstiegszone befinden. Pascal Testroet redete Klartext, während Trainer Guerino Capretti das Vertrauen ausgesprochen bekam.
"Frustration ohne Ende"
Er konnte nur noch ungläubig den Kopf schütteln, Trainer Guerino Capretti. "Das ist bezeichnend für unsere Situation", hielt der 41-Jährige auf der Pressekonferenz nach Spielende fest und meinte damit den Ausgleich der Dresdner, der durch ein Traumtor aus 25 Metern zustande kam (10.). So war die frühere Führung des FCI durch Linsmayer nach nur fünf Minuten schon wieder dahin. Und weil Dynamo anschließend noch zwei weitere Tore nachlegte (40. / 58.), Ingolstadt über den ersten Profitreffer von Nduka (61.) aber nur noch einmal traf, stand Niederlage Nummer 9 in diesem Jahr zu Buche.
"Es ist eine Katastrophe. Das muss man einfach so sagen. Es fühlt sich ganz schlimm an", sagte Pascal Testroet bei "MagentaSport" angesichts der Bilanz von nur vier Punkten aus den elf Spielen in 2023. Kein Team ist schlechter. Dass die Leistung in den letzten Spielen durchaus stimmte, war für den Stürmer nur ein schwacher Trost: "Das ist am Ende scheißegal. Wir müssen mal wieder drei Punkte holen und können uns nicht immer hinstellen und sagen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben", sprach der 32-Jährige Klartext und spürte "Frustration ohne Ende".
Nur noch acht Punkte Vorsprung
Auch Capretti bezeichnete die Niederlage als "schmerzhaft" und "total bitter", zumal seine Spieler nicht aufgesteckt hätten: "Der Wille war da, jeder hat sich reingeworfen." Umso ärgerlicher, dass es zum vierten Mal in Folge nicht wenigstens für einen Punkt reichte. "Ich hätte mir gewünscht, dass sich das Team für den Aufwand belohnt." Trotz des neuerlichen Rückschlags blieb Capretti aber positiv: "Ich habe viele gute und positive Dinge gesehen, an denen wir arbeiten können." Er sei "total zuversichtlich, dass wir da durchmarschieren können. Wir müssen positiv bleiben und an die eigenen Stärken glauben".
Allerdings wird die Lage durch die Negativserie immer gefährlicher. Weil Dortmund II und Oldenburg am Wochenende gewinnen konnten, beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nur noch acht Punkte. "Jeder sollte gut daran tun, die Tabelle zu lesen", warnte Testroet auch vor dem Hintergrund, dass es kommenden Sonntag zum Krisenduell beim FSV Zwickau kommt. "Was das Spiel bedeutet, sollte jeder wissen. Dass wir drei Punkte holen müssen, ist klar", verdeutlichte der 32-Jährige. "Wir haben uns das selbst eingebrockt und müssen uns nun mit allen Kräften dagegenstemmen, um schnell da rauszukommen."
Vertrauen in Capretti
Auf der Bank wird erneut Capretti Platz nehmen – zumindest, wenn man den Worten von Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer im Vorfeld der Partie folgt. Im "Telekom"-Interview sagte der 59-Jährige: "Bei uns allen ist der Druck groß. Das heißt aber nicht, dass der Trainer unter Druck ist. Wir sind der Überzeugung, dass er gute Arbeit leistet. Er findet im Moment eine Situation vor, die mehr als ungünstig ist. Wir versuchen das zusammen wieder hinzubiegen."
Dass mit Linsmayer (am Knie verletzt) und Valmir Sulejmani (Gelb-Rot-Sperre) noch zwei weitere Ausfälle zur ohnehin schon großen Personalnot hinzukommen, macht die Lage jedoch nicht einfacher. Ob dennoch die Trendwende gelingt? Sollte Ingolstadt erneut verlieren, würde der FSV bis auf acht Zähler an die Schanzer heranrücken. Zum Vergleich: Zur Winterpause trennten beide Klubs noch 15 Zähler – und satte 13 Plätze.