Alles, was ihr zum 29. Spieltag wissen müsst

Die letzten 30 Punkte dieser Saison liegen für alle Mannschaften auf dem Teller. Heißt: Die letzten Sechs können auch theoretisch nicht mehr Meister werden. Wohl dem, der so rechnen kann! Im Keller fehlen an diesem Wochenende direkte Duelle, ganz oben wird dafür erbittert gekämpft. Unsere Vorschau auf den 29. Spieltag!

Die Ausgangslage

Das Quintett, das sich um den zweiten Aufstiegsplatz versammelt, zieht weiter – nur die Anordnung hat sich leicht verändert. So purzelte der Waldhof aus Mannheim mit dem 0:3 in Wiesbaden von Rang 3 zurück auf 7, auch der VfL Osnabrück hat sich mit zwei Remis in Serie etwas ausgebremst. Obenauf sind dieser Tage Dynamo Dresden und der 1. FC Saarbrücken. Dürfen sie vielleicht sogar noch zur zehn Zähler entfernten SV Elversberg aufblicken? Nur, wenn sich deren fünf Spiele andauernde Sieglosigkeit noch deutlich verlängert. Es wäre ein beispielloser Absturz, der noch aber völlig theoretischer Natur ist. Als Gast des SC Verl soll im Schwarz-Weiß-Duell die Wende her.

Ob Vereine wie Ingolstadt, Duisburg und Essen womöglich nochmal zittern müssen, wird sich ebenso bald herauskristallisieren. Das Trio braucht noch acht bis zehn Punkte, gut möglich, dass sich ein Klub mit dieser Zielsetzung noch schwertun wird. Doch kann die Keller-Konkurrenz nachlegen? Halle empfängt den MSV am Freitagabend und könnte ihn direkt in Probleme stürzen. Ähnlich ist die Gemengelage bei Zwickau gegen Ingolstadt. Der BVB II braucht bei 1860 mal wieder ein Auswärts-Erfolgserlebnis, die SpVgg Bayreuth bei Dynamo Dresden angesichts deren Mega-Form ein mittelschweres Fußballwunder. Und Schlusslicht Meppen? Samstags-Gast Aue kassierte beim 0:3 in Chemnitz unter der Woche schwere Pokal-Pleite – und wird daher zum unberechenbaren Gegner.

 

Fünf Spiele im Fokus

Halles doppelte Chance: Hallescher FC gegen den MSV Duisburg

Sich selbst befreien – und einen noch entfernten Konkurrenten womöglich näher in Richtung Tabellenkeller ziehen? Bei der Spieltagseröffnung am Freitag bietet sich dem Halleschen FC eine doppelte Chance. Und für Torsten Ziegner als Duisburger Trainer eine zweite Möglichkeit, nahe der Heimat familiären Besuch mit positiven Momenten zu begrüßen, nachdem dies beim 0:2 in Dresden zuletzt nicht gelingen wollte. Für ihn ist es die erste Rückkehr an die Station der Jahre 2018 bis 2020.

Einfach wird’s nicht, denn mit Caspar Jander (Gelb-Rot) und Joshua Bitter (Gelb) fehlen zwei Spieler. Mut macht die Moral, mit der das 3:3-Remis gegen Verl zuletzt gesichert wurde. Halle fehlt weiterhin Erich Berko, hinter Sören Reddemann stand zuletzt ein kleines Fragezeichen. Das 1:1 in Elversberg war ein nächster Mutmacher unter Sreto Ristic, derzeit wird guter Fußball geboten. Statistisch ist ein Remis wahrscheinlich: Sieben der 13 Drittliga-Duelle endeten so.

Spitzenspiel im Carl-Benz-Stadion: SV Waldhof Mannheim gegen den VfL Osnabrück

Die Rechnung, die der SV Waldhof an diesem Wochenende begleichen kann, ist eine saftige. Denn in der Riege der etlichen bitteren Auswärtsmomente dieser Hinrunde ist das 0:5 beim VfL Osnabrück ganz weit oben einsortiert – vor allem bei Julian Riedel, der ein Eigentor erzielte, einen Strafstoß verschuldete und Gelb-Rot sah. Nach dem 0:3 in Wiesbaden ist die Laune ähnlich mies, die Gegentore 45 bis 47 verdeutlichen das massive Problem dieser Saison.

Eigentlich ist eine solche Defensive nicht tauglich für den Aufstiegskampf, kann Osnabrück das nochmal bestrafen? "Noch fehlt ein bisschen die Killer-Mentalität", sagte Trainer Tobias Schweinsteiger kürzlich nach dem 1:1 gegen Freiburg II. Doch die Leistung stimmte nach etwas schwächeren Vorwochen wieder. Nun bei so heimstarken Mannheimern zu bestehen, wäre ein Signal.

Kommt der Tabellenerste in Tritt? SC Verl gegen die SV Elversberg

Mit 4:1 endete die bis dato letzte Auswärtsfahrt der SV Elversberg zum SC Verl, das war am ersten Spieltag der Regionalliga-Saison 2011/12. Nun geht es nach Paderborn, die Zuschauerzahl wird wie damals wahrscheinlich dreistellig bleiben. Was schade ist, schließlich begegnen sich zwei der spielstärksten Mannschaften, die mit ihrer mutigen Herangehensweise bewusst aus dem Drittliga-Alltag ausbrechen.

Ein gähnend langweiliger Kick im Mittelfeld ist nicht zu erwarten, eher ein wilder Schlagabtausch. Verl kann es ohne jeden Druck angehen, nur zwei Niederlagen aus elf Spielen in 2023 haben den SCV ins sichere Mittelfeld manövriert – der Klassenerhalt ist nur noch Formsache. Elversberg kämpft unter Horst Steffen gegen die erste längere Ergebnisflaute, noch ganz ohne Nervosität. Der Samstag wäre aber ein guter Moment, den Kurs Richtung Aufstieg wieder aufzunehmen…

Taumelnder FCI reist nach Sachsen: FSV Zwickau gegen den FC Ingolstadt

"Es ist eine Katastrophe": Zur unumwundenen, nüchternen Einschätzung von Pascal Testroet gibt es aus Sicht des FC Ingolstadt derzeit wenig hinzuzufügen. Vier Punkte im neuen Jahr, dazu etliche Verletzte und immer wieder Gesperrte – das ist ein Alptraum. Mit Valmir Sulejmani, der sich binnen weniger Sekunden beim 2:3 gegen Dresden Gelb-Rot abholte, fehlt nun wieder ein Spieler, Dominik Franke muss mit Rotsperre auch noch aussetzen, Visar Musliu weilt bei der mazedonischen Nationalelf. Und Denis Linsmayer musste Montag verletzt raus.

Trainer Guerino Capretti wurde hingegen nochmal massiv der Rücken gestärkt, in Zwickau sollte der Knoten nun aber platzen. Zumal der FSV aus sieben Spielen fünfmal als Verlierer hervorging, dabei 19 Gegentore schluckte. Das Qualitätsproblem ist auch unter Ronny Thielemann offensichtlich – und ein Heimsieg bei drei Punkten Rückstand auf Rang 16 bitter nötig.

Klassenunterschied oder nicht? Dynamo Dresden gegen die SpVgg Bayreuth

Die Chancen, dass Dresden und Bayreuth ab Juli wieder zwei Ligen voneinander getrennt sind, wie sie es schon in der Saison 2021/22 waren, sind nicht gering. Die Quote der Wettanbieter (hier gibt es einen Bet-at-home Gutschein) geht für diese schwarz-gelbe Paarung in schwindelerregende Höhen – zumindest, wer auf den Außenseiter aus der Wagnerstadt setzt. Obs hilft, dass Dresden in Niklas Hauptmann und Dennis Borkowski zwei Offensivwaffen fehlen?

In Ingolstadt waren Ahmet Arslan und Christian Conteh die Spieler, die locker Zweitliga-Potenzial andeuteten, während die Abwehr hin und wieder strauchelte. Darauf muss Bayreuth, nach einem schlimmen Spiel gegen Oldenburg (1:2) wieder auf Platz 18 abgerutscht, nun hoffen. Ohne eine Defensive, die über sich hinauswächst, wird es an der Elbe für die in allen Belangen schwächer besetzten Bayreuther nichts zu holen geben.

   

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