"War definitiv ein Endspiel": SV Meppen sendet Lebenszeichen
Der SV Meppen hat im Abstiegskampf ein Lebenszeichen gesendet und sich nach zweifachem Rückstand noch mit 3:2 gegen Erzgebirge Aue durchgesetzt. Als Tabellenvorletzter stehen die Emsländer vier Punkte hinter dem rettenden Ufer, tanken aber nun neues Selbstvertrauen, die Klasse halten zu können. Dennoch sprach der Trainer Missstände klar an.
Pourié glaubt an weitere Tore
Marvin Pourié war von den Emotionen übermannt. "Ich war kurz davor zu heulen. Das ist Erleichterung pur", sagte der Angreifer im Interview mit der "Telekom". Der 32-Jährige war es, der in der 87. Minute den Siegtreffer erzielt hatte. Sein erstes Tor seit Mitte Februar und das erste seit Mitte Oktober aus dem Spiel heraus. "Klar ist so eine Situation eine Leidenszeit, aber ich glaube, es ist auch eine Leidenszeit für die Mannschaft", meinte der Stürmer, der sich auch selbstbewusst gab: "Ich glaube nicht, dass es jetzt für die letzten neun Spiele mein letztes Tor war."
Wie wichtig die Partie gegen die Sachsen werden würde, war allen in der Kabine klar, unterstrich der Routinier. "Nach der ganzen Zeit, in der wir nie aufgegeben haben, aber trotzdem nicht den Lucky Punch gesetzt haben, wussten wir, dass das heute definitiv ein Endspiel ist." Denn hätte es im 29. Spiel die 14. Saisonniederlage gegeben, wäre der Klassenerhalt zu einer "unmachbaren Aufgabe" geworden. "Aber wir können heute stolz und froh sein."
"Das kann nicht sein"
Auch Coach Ernst Middendorp, der als Retter für den Klassenerhalt geholt wurde und im vierten Spiel seinen ersten Sieg bejubeln konnte, sieht weitere Erfolge. Das Team habe die Bälle nicht mehr nur "nach vorn geknallt", meinte der 64-Jährige. Dennoch habe es auch im Spiel gegen Aue Momente gegeben, "wo ich denke, 'das kann nicht sein'. Als Abwehrspieler, du bist 3:2 vorn, hast noch drei Minuten zu spielen und rennst dann nach vorn", war Trainer über das Vorgehen mancher Spieler erstaunt.
Auch beim frühen Gegentor von Sam Schreck (5.) oder der erneuten Gästeführung durch Omar Sijaric nach 65 Minuten sah die Defensive gar nicht gut aus. Immerhin gelangen durch Tobias Kraulich (8.) und Mirnes Pepic (78.) schnelle Antworten auf die Gegentreffer. Mit nun vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer geht es am Freitag zum Kellerduell nach Bayreuth. Ein Sieg ist Pflicht, um weiter im Rennen um den Klassenerhalt zu bleiben. Ob Ole Käuper und Bruno Soares, die verletzt ausgewechselt werden mussten, bis dahin wieder fit sind, ist noch offen.