"Absolute Katastrophe": Erzgebirge Aue erlebt "Woche zum Vergessen"
Erst die Niederlage gegen 1860 München, dann das Aus im Landespokal beim Chemnitzer FC und jetzt die Pleite in Meppen trotz zweifacher Führung: Hinter Erzgebirge Aue liegt eine "Woche zum Vergessen", sagte Sportchef Matthias Heidrich nach der 2:3-Niederlage beim SVM – und sprach von einer "absoluten Katastrophe".
Stefaniak mächtig geladen
Was ist nur aus den zuletzt so formstarken Veilchen geworden? Zweimal lag der FCE am Samstag beim Schlusslicht aus Meppen durch Tore von Schreck (5.) und Sijaric (65.) in Führung, doch weil der SVM erst die direkte Antwort hatte (8.) und in der Schlussphase gleich doppelt zuschlug (78. / 87.), stand Aue zum dritten Mal in Folge mit leeren Händen da.
"Ich muss mich zusammenreißen", war Marvin Stefaniak mächtig sauer, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam. "Wenn du zweimal in Führung gehst, musst du irgendwann mal kapieren, dass man das Spiel auf seine Seite ziehen kann", schimpfte der Mittelfeldspieler. "Und wenn du das nicht schaffst, dann lässt du einfach dein Herz nicht auf dem Platz." Vor allem das Abwehrverhalten beim 2:2, als Aue den Ball nicht geklärt bekam, war dem 28-Jährigen ein Dorn im Auge: "Die Situation war eigentlich längst tot. Es ist mir ein Rätsel, wie man da so verteidigen kann. Einfach traurig."
Auch Trainer Pavel Dotchev war enttäuscht, sprach von einer "absolut unnötigen" Niederlage und machte diese vor allem an den "viel zu einfachen" Gegentoren fest. Auch die fehlende Frische sei ein Grund gewesen. "Die Mannschaft hat gekämpft und alles versucht, aber man hat deutlich gesehen, dass ein paar Körner gefehlt haben." Doch als Ausrede wollte der Deutsch-Bulgare das nicht gelten lassen: "Einen Punkt müssen wir einfach mitnehmen, weil die drei Gegentore zu 100 Prozent vermeidbar gewesen wären." Immerhin: "Nun haben wir eine Woche Zeit, um die Fehler aufzuarbeiten." Und die Liste an Fehlern ist nach den Niederlagen gegen 1860, Chemnitz und Meppen lang.
"Das ist echt nervig"
"Eine Woche zum Vergessen", fasste Sportchef Matthias Heidrich im Vereins-TV zusammen. Es sei eine "absolute Katastrophe" und fühle sich "echt scheiße" an, dreimal binnen weniger Tage als Verlierer vom Platz zu gehen. "In dieser Woche kam viel Negatives zusammen." In Meppen habe die Mannschaft die Partie leichtfertig aus der Hand gegeben. "Das ist echt nervig."
Statt frühzeitig für die neue Saison planen zu können, müssen sich die Veilchen nun nochmal strecken. Zwar beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone immer noch komfortable neun Punkte, doch sicher ist der Klassenerhalt noch nicht. "Wir dürfen uns nicht ausruhen, die Saison ist noch lang", mahnte Stefaniak. Mit dem Duell gegen den VfB Oldenburg wartet am kommenden Samstag nun ein Duell gegen ein Team, das unter dem Strich steht. Für Heidrich ist klar: "Dieses Spiel müssen wir gewinnen. Den Druck haben wir uns selbst auferlegt." Doch Dotchev zeigte sich "hundertprozentig sicher", dass sein Team diese Phase meistern werde.