"Dann soll er lieber Elfmeter pfeifen": Großer Ärger beim FCS
Ganz dicht stand der 1. FC Saarbrücken am Montagabend vor einem Sieg beim SC Freiburg II, ehe die Breisgauer in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich kamen. Weil der Treffer jedoch irregulär war, herrschte beim FCS großer Ärger. Dennoch konnten die Beteiligten das Remis einordnen, hätte es auf der anderen Seite doch gleich drei Elfmeter geben können.
"Dann ist es Foul"
Daniel Batz konnte es nicht fassen. Trotz eines klaren Foulspiels am Torhüter des 1. FC Saarbrücken gab Schiedsrichter Lasse Jürgensen den Treffer von Vincent Vermeij in der Nachspielzeit, sodass am Ende ein 1:1 auf der Anzeigetafel stand. Als die Partie dann abgepfiffen war, rannte der Torhüter direkt in die Interview-Zone am Spielfeldrand und wollte sich die Szene noch einmal anschauen. Bei Sichtung der TV-Bilder von "MagentaSport" sah der Keeper sich schließlich bestätigt: "Ich komme da ganz klar mit beiden Händen an den Ball, und er (Vermeij, d. Red.) geht mit seinem Knie gegen den Ball. Dann ist es Foul."
Genau das hatte Batz gegenüber dem Unparteiischen verzweifelt versucht klarzumachen – vergeblich. Da half es auch nichts, dass die halbe Saarbrücker Mannschaft beim Schiedsrichter war und vehement reklamierte. Nach Schlusspfiff setzten sich die wüsten Proteste fort, und auch Trainer Rüdiger Ziehl suchte das Gespräch mit dem Schiedsrichter. "Natürlich haben wir uns beschwert, aber er konnte es aus seiner Position nicht sehen", nahm der FCS-Coach den Schiedsrichter ein Stück weit in Schutz, was aber nichts an seiner Einschätzung änderte: "Der Treffer war irregulär." Selbst SCF-Coach Thomas Stamm musste einräumen: "Ja, er ist dran."
FCS dreimal im Elfmeter-Glück
Zur Wahrheit, und darauf wies auch der Übungsleiter der Freiburger hin, gehört aber auch, dass es gleich drei Elfmeter für den SCF hätte geben können. Den ersten bereits in Minute 1, als Fahrner gegen Uaferro zu Fall ging. Darauf angesprochen, meinte FCS-Verteidiger Bjarne Thoelke: "Im ersten Moment dachte ich, dass es ein klarer Elfmeter ist. Aber in der Halbzeit hat Uaferro gesagt, dass er ihn nicht trifft. Er fädelt ein und hebt vorher ab." Beim potenziellen zweiten Strafstoß war Thoelke selbst beteiligt, als er Kehl nach 60 Minuten bei einem Luftzweikampf einen leichten Stoß gab. Am klarsten war die dritte Szene in der 88. Minute, als Rosenfelder von Krätschmer am Trikot gehalten und dadurch zu Boden gezogen wurde. "Das ist ein ganz klarer Elfmeter. Er zieht ihn", gab Thoelke fair zu. Der 1. FC Saarbrücken hatte derweil Pech, dass ein Tor von Rabihic in Minute 47 aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition nicht gegeben wurde.
Insgesamt, da waren sich die Protagonisten beider Seiten einig, ging das Remis aber in Ordnung. "Dass es am Ende ein gerechtes Unentschieden war, kann man unterschreiben", sagte Batz. "Dass es jedoch so zustande kommt, ist ärgerlich. Dann soll er lieber einen Elfmeter pfeifen. Am Ende fahren wir enttäuscht nach Hause, haben aber bei einem starken Gegner einen Punkt geholt." Vor allem in der zweiten Halbzeit gab Freiburg den Ton und hätte mindestens einen Treffer verdient gehabt. "In dieser Phase haben wir wenig Zugriff bekommen", blickte Thoelke zurück. "Wir haben dann irgendwann gesagt: 'Komm, wir stellen uns hinten rein und retten das 1:0 über die Zeit.' Ist dann leider nicht gut ausgegangen. Aber Hut ab vor Freiburg, die haben ein richtig gutes Spiel gemacht."
Ziehls Lob für den SCF
Auch Ziehl erkannte an: "Man hat gesehen, warum Freiburg ganz weit vorne in der Tabelle steht." Daher sei das Unentschieden verdient, wenngleich es nach der langen Führung durch den früheren Treffer von Cuni (14.) "einfach weh tut, auf diese Art und Weise den Ausgleich zu kassieren und zwei Punkte liegenzulassen. Wir hätten gerne gewonnen, auch wenn es unverdient gewesen wäre". Nun gelte es, die Köpfe hochzuhalten, denn schon am Sonntag steht das Derby gegen Waldhof Mannheim an. Die Kurpfälzer stehen einen Rang und einen Punkt hinter dem FCS, der seinerseits zwei Punkte Rückstand auf den vierten Rang hat. Entsprechend richtungsweisend wird die Partie. Vorfreude verspürte Batz am Montagabend allerdings noch nicht: "Ich bin jetzt erstmal genervt vom aktuellen Ergebnis und denke noch nicht an den nächsten Sonntag." Nicht dabei sein wird Uaferro, der zum fünften Mal Gelb sah.