Polizisten angegriffen? SpVgg Bayreuth suspendiert Felix Weber
Abwehrspieler Felix Weber gehört vorerst nicht mehr zum Kader der SpVgg Bayreuth. Wie die Oberfranken am Dienstag bekanntgaben, ist der 28-Jährige bis auf Weiteres vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert worden. Hintergrund ist, dass Weber bei einem Eishockey-Spiel mehrere Polizisten angegriffen haben soll. Der Verteidiger bestreitet die Vorwürfe.
Vorwurf der Körperverletzung
Zugetragen haben soll sich der Vorfall am Sonntag nach dem Zweitliga-Spiel der Bayreuth Tigers gegen die Eispiraten Crimmitschau, das Bayreuth mit 2:5 verloren hat. Wie der "Kurier" berichtet, habe Weber sich provozierend gegenüber den Fans aus Crimmitschau verhalten. Als die Polizei eingriff, soll er sich den Maßnahmen "handfest widersetzt" haben, heißt es. Nur mit vereinten Kräften sei es gelungen, den 28-Jährigen zu bändigen, "wobei er einem Beamten gegen den Oberkörper schlug und einen weiteren am Hals packte". Gegen Weber, der sich dabei selbst verletzte, steht nun der Vorwurf der Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte im Raum.
Offenbar soll er mehr als drei Promille im Blut gehabt haben, wie eine richterlich angeordnete Blutentnahme ergeben habe. "Letztlich wird er sich für sein Verhalten vor der Justiz verantworten müssen." Weber selbst bestreitet die Vorwürfe gegenüber der Zeitung jedoch. Er habe weder Crimmitschauer Fans attackiert, noch mehr als drei Promille Alkohol im Blut gehabt. Eine richterlich angeordnete Blutentnahme habe es "auch nicht" gegeben.
Vorerst nicht mehr Teil der Mannschaft
Dennoch hat der Verein nun Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen und den 28-Jährigen, der 2018 von Rot-Weiss Essen in die Altstadt kam, vorerst vom Trainings- und Spielbetrieb ausgeschlossen. Das habe die sportliche Leitung um Geschäftsführer Michael Born und Cheftrainer Thomas Kleine nach einem Gespräch mit Weber am Dienstagmorgen entschieden, teilten die Bayreuther mit. "Wir haben kurzfristig das Gespräch mit Felix gesucht, um seine Sicht der Dinge zu hören", erklärt Geschäftsführer Michael Born in einer Mitteilung des Vereins.
In den "kommenden Tagen" wollen sich die Verantwortlichen ein umfassendes Bild des Geschehenen machen und dann das weitere Vorgehen beraten. "Wir bedauern sehr, dass wir im Zusammenhang mit einem solchen Vorfall bei unserem sportlichen Nachbarn stehen. Ich möchte mich schon jetzt bei den Bayreuth Tigers und den Eispiraten aus Crimmitschau im Namen des ganzen Vereins entschuldigen", so Born. Die SpVgg Bayreuth habe in dieser Saison selbst schon Gewalt im eigenen Stadion erleben – unter anderem beim Spiel gegen Dynamo Dresden im Oktober – und verurteile Gewaltausbrüche jederart zutiefst. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, wird Weber wohl keine Zukunft in Bayreuth haben. Im Falle einer Verurteilung könnte die Profikarriere des Jugendspielers von 1860 München bereits beendet sein.