"Absolut verrückt": Ezeh krönt SVWW-Aufholjagd per Traumtor

Was für ein Spektakel in der Wiesbadener Brita-Arena: Per Traumtor entschied Brooklyn Ezeh den 4:3-Krimi des SVWW gegen den FSV Zwickau. Auch Cheftrainer Markus Kauczinski hatte die Punkte bereits abgeschenkt, als doch noch das Pendel zugunsten des Aufstiegskandidaten ausschlug. Aber auch über die Gegentreffer werden die Hessen wohl noch sprechen.

"Das war sensationell für uns"

Mit einem Seitfallzieher hätte sich SVWW-Kapitän Johannes Wurtz beinahe in die potentielle Auswahl zum "Tor des Monats" bringen können, doch das Spielgerät klatschte letztendlich nur an die Latte. Anders lief es für Brooklyn Ezeh, der in der 89. Spielminute den Huf auspackte und die Kugel vom Eck des Sechzehners genau in den Winkel schlenzte. "Das war sensationell für uns, ein Riesengefühl", erklärte Cheftrainer Markus Kauczinski – weil nach dem zwischenzeitlichen 0:2- und 2:3-Rückstand nicht mehr damit zu rechnen war. "Ich hatte mir schon kurz vor Schluss gesagt: 'Naja, Zwickau hat sich den Punkt verdient mit ihrer Spielweise'."

Dann kam jedoch Ezeh. Schon vorher war aber klar, dass der SVWW bis zum Schluss kämpfen würde. "In der ersten Halbzeit waren wir zu langsam, um Zwickau wirklich vor Probleme zu stellen. Wir haben einfach nicht diese Momente gefunden", analysierte Kauczinski einen Durchgang, den er als "schlecht" bezeichnen durfte. Innerhalb von acht Minuten glichen die Wiesbadener dann den 0:2-Pausenrückstand aus. "Gleichzeitig waren wir hinten aber weiter anfällig", merkte der Coach an. "Die Jungs waren jedoch richtig entschlossen, das Ding zu drehen. Was nicht selbstverständlich war. Sie haben Gas gegeben, das war zu spüren."

Kapitän Wurtz mahnt Gegentore an

Am Ende fand Wiesbaden die Mittel, die es für eine umkämpfte Partie brauchte. "So viele Highlights", startete Wurtz am Mikrofon von "Magenta Sport" seinen Rückblick auf die Partie, "kann ich in der Kürze des Interviews gar nicht analysieren." Es sei ein Spiel gewesen, dass einfach "absolut verrückt" war. Mit drei Siegen in Folge und einem Kontostand von 56 Punkten haben sich die Wiesbadener jedoch wieder in eine vielversprechende Ausgangsposition für den Endspurt gespielt und den dritten Rang verteidigt. Über den Aufstieg wollte aber auch der Kapitän noch nicht sprechen, weil die Einschätzung der Lage noch schwierig sei.

"Wir müssen natürlich auch gucken, was schiefgegangen ist", stellte Wurtz klar, denn drei Gegentreffer – und ihre Entstehungsweisen – müssen in die Analyse. Unter den Aufstiegskandidaten gelten die Wiesbadener mit 42 Gegentoren als zweitwackeligste Defensive. Nur Mannheim (51 Gegentreffer) hat mehr kassiert, hat den Kontakt nach oben vorerst aber auch verloren. Mit der richtigen Erfrischung soll es für den SVWW hingegen weitergehen. "Ich regeneriere wahrscheinlich im Kreißsaal", gab Wurtz als werdender Familienvater lächelnd zu Protokoll. Das Traumtor überließ er wohlwollend dem Teamkollegen.

   

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