Nur ein Spieler unter Vertrag: FSV droht großer Umbruch bei Abstieg

Vier Punkte liegt der FSV Zwickau derzeit hinter dem rettenden Ufer. Bei noch acht ausstehenden Spielen sind die Chancen auf den Klassenerhalt zwar weiterhin da, nicht unwahrscheinlich jedoch, dass es nach sieben Jahren in der 3. Liga eine Etage nach unten geht. In diesem Fall würde den Schwänen ein großer Umbruch drohen.

Frick per Option gebunden

Wie die "Bild" berichtet, verfügt aus dem aktuellen Kader derzeit lediglich ein Spieler über einen Vertrag für die Regionalliga: Davy Frick. Das Arbeitspapier des Abwehrspielers, der bereits seit 2011 für die Schwäne spielt, hat sich demnach "aufgrund seiner erreichten Saison-Einsätze nun automatisch verlängert und gilt auch für die 4. Liga", schreibt das Blatt. Mit Kapitän Johannes Brinkies, Robert Herrmann, Robin Ziegele, Noel Eichinger, Noah Shawn Agbaje, Till Streller, Lukas Krüger, Max Sprang, Lucas Hiemann und dem nach Mechtersheim ausgeliehenen Felix Brand stehen nach Angaben der Zeitung zwar noch elf weitere Spieler bis 2024 unter Vertrag, allerdings gelten die Arbeitspapiere nur für 3. Liga.

Unter anderem bei Yannic Voigt und Jan Löhmannsröben könnten sich die Kontrakte in den nächsten Wochen noch per Option verlängern, heißt es. Während Johan Gómez und Maximilian Jansen wohl nur bei einem weiteren Drittliga-Jahr zu halten sein dürften, soll bei Dominic Baumann, Nils Butzen, Yannik Möker und dem verletzten Filip Kusic auch im Abstiegsfall die Chance auf einen Verbleib bestehen.

Wie es für Adam Susac, Mike Könnecke, Patrick Göbel, Marcel Engelhardt, Jan-Marc Schneider, Can Coskun, Raphael Assibey-Mensah, Leonhard von Schroetter, Yannic Voigt und Kiel-Leihgabe Nico Carrera weitergeht, ist noch offen – ihre Arbeitspapiere laufen allesamt zum Ende der Saison aus. Fix ist der Abschied von Ronny König (Karriereende). Der bis 2024 laufende Vertrag von Trainer Ronny Thielemann ist dagegen auch für die Regionalliga gültig. Darauf hatte der 49-Jährige bei seiner Unterschrift Mitte Februar bestanden.

Etat würde deutlich sinken

Doch nicht nur im sportlichen, sondern auch im finanziellen Bereich drohen bei einem Abstieg in die Regionalliga harte Einschnitte. Allein durch den Wegfall der Einnahmen aus der Zentralvermarktung und dem TV-Topf würden den Schwänen in der kommenden Saison rund 1,2 Millionen Euro fehlen. Gleichwohl sieht Vorstandssprecher Frank Fischer den Klub gut aufgestellt: "Sollte das Szenario 'Abstieg' eintreten, was wir alle nicht hoffen, wird der FSV Zwickau nach wie vor ein interessanter Verein bleiben", betont der 55-Jährige gegenüber "Tag24".

Unabhängig von der Liga befinde sich der FSV auf einem Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung, "was uns in die Lage versetzt im nächsten Spieljahr einen leistungsfähigen Kader zusammenzustellen – und das, im Falle des Klassenerhalts, unter der Maßgabe, im Zuge der Nachlizenzierung nicht noch Hausaufgaben erledigen zu müssen". In den letzten Jahren mussten die Sachsen immer wieder nachbessern, im Winter verhängte der DFB zunächst sogar eine Transfersperre.

Die Verpflichtung eines Sportdirektors als Nachfolger für den Anfang Februar freigestellten Toni Wachsmuth ist unterdessen weiterhin nicht geplant: "Gegenwärtig bleibt diese Position offen. Ob sie neu besetzt wird, muss im Sommer neu bewertet werden", so Fischer. Die Arbeit soll stattdessen zwischen Vorstand, Geschäftsführung und Trainerteam aufgeteilt werden. Fest steht bereits, dass der derzeit 28 Spieler umfassende Kader verkleinert werden soll. Und sollte es tatsächlich runtergehen, wäre der direkte Wiederaufstieg das Ziel.

   

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