Rios Alonso im Interview: "Noch nicht am Ziel angelangt"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Jose-Enrique Rios Alonso von Rot-Weiss Essen über einen großen Schritt im Rennen um den Klassenverbleib, das bevorstehende Highlight bei Dynamo Dresden, seine Startschwierigkeiten in der 3. Liga und die Vorfreude auf Mamas Kochkünste.

"Blicken auf eine gelungene Woche zurück"

liga3-online.de: Rot-Weiss Essen konnte der U23 des SC Freiburg nach zwölf Spielen wieder eine Niederlage zufügen. Was hat RWE besser gemacht, als die zwölf Konkurrenten zuvor, Herr Rios Alonso?

Jose-Enrique Rios Alonso: Wir haben rund 15 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. Danach haben wir auch die Platzbedingungen besser angenommen, sodass wir immer besser in die Spur gefunden haben. Wir wussten, dass die Freiburger eine spielerisch starke Mannschaft auf den Platz bringen. Vielleicht kam uns das ein wenig zugute. Allerdings mussten wir auf diesem schwierigen Untergrund genauso hart arbeiten. Von daher haben wir den Platz auch verdient als Sieger verlassen.

Wie groß war der Schritt im Rennen um den Klassenverbleib?

Riesig! Wir befinden uns in einer Phase der Saison, in der jedes Spiel extrem bedeutend ist. Besonders mit Blick auf die kommenden Begegnungen war es wichtig, dass wir uns ein kleines Polster erspielt haben. Unser Fokus liegt aber nach wie vor einzig und allein auf den Klassenverbleib. Mit 36 Punkten sind wir noch nicht an unserem Ziel angelangt. Das neue Selbstvertrauen aus dem Sieg gegen Freiburg wollen wir nun mitnehmen.

Sieben Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone und das Finalticket im Niederrheinpokal in der Tasche. RWE ist voll im Soll, oder?

In der Tat. Wir blicken auf eine gelungene Woche zurück. Vor allem sind wir froh, dass wir die kleine Ergebniskrise nach zuvor vier Spielen ohne Sieg überstanden haben. So sind wir in einer guten Ausgangsposition für die restliche Spielzeit.

Dennoch gab es zuletzt immer wieder kleinere Unruhen rund um den Verein. Wie sehen Sie die aktuelle Situation?

Davon lassen wir uns innerhalb der Mannschaft gar nicht beeinflussen. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistungen auf dem Platz und versuchen, das umzusetzen, was uns das Trainerteam mit auf dem Weg gibt.

 

"Gehe von einem körperbetonten Kampfspiel aus"

Am Samstag (14 Uhr) steht das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden auf dem Programm. Das bisherige Highlight in dieser Saison?

Das Auswärtsspiel in Dresden gehört auf jeden Fall zu den Höhepunkten in dieser Spielzeit. Schon die Hinspiel-Partie an der Hafenstraße hat schon Lust auf mehr gemacht. Die Hütte wird voll sein, und wir wollen uns in keinster Weise verstecken.

Über 2.500 Fans begleiten RWE nach Dresden. Welche Rolle können die eigenen Anhänger in so einer Partie spielen?

Über die Wichtigkeit unserer Fans brauchen wir uns gar nicht zu unterhalten. Sie stehen immer wie der zwölfte Mann hinter uns und holen immer wieder die nötigen Prozentpunkte aus uns heraus. Egal, wie weit der Weg ist: unsere Fans finden uns. Unser Ziel ist es – wie in jeder anderen Partie aber auch – von Beginn an Vollgas zu geben, um unsere Anhänger von der ersten Minute an lautstark hinter uns zu haben.

Was für ein Duell erwarten Sie?

Ich gehe von einem körperbetonten Kampfspiel aus, in dem Kleinigkeiten entscheidend sein können. Im Endeffekt müssen wir erneut eine Leistung an den Tag legen, wie wir sie schon gegen Freiburg gezeigt haben und uns auf unsere Stärken fokussieren. Dann bin ich mir sicher, dass wir die Rückfahrt nicht mit leeren Händen antreten.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten (in den ersten fünf Begegnungen nicht im Kader) konnten Sie sich in der Innenverteidigung behaupten. Wie haben Sie Cheftrainer Christoph Dabrowski von sich überzeugt?

Das kann ich jetzt gar nicht so genau beantworten. Da müssen Sie mal den Trainer fragen. (lacht) Aber sicherlich kam es mir auch zugute, dass ich in meinem ersten Spiel von Beginn an, ein Tor erzielt habe. Mit guten Leistungen – sowohl im Training als auch in den Spielen – habe ich nach und nach das Vertrauen des Trainers für mich gewonnen. Auf diese Lorbeeren kann und will ich mich aber nicht ausruhen. Für mich gilt es, immer weiter an mir zu arbeiten. Besonders im Aufbau- und Passspiel habe ich noch Luft nach oben. Auch an meinem schwächeren linken Fuß kann ich durchaus noch arbeiten.

Ostern steht vor der Tür. Wie sehen die Feiertage eigentlich bei Familie Rios Alonso aus?

Meine gesamte Familie und ein paar Freunde kommen für eine Woche aus Stuttgart ins Ruhrgebiet. Auf den Besuch freue ich mich schon riesig. An Ostern gehen wir dann bestimmt alle gemeinsam schick essen. Vielleicht kocht aber auch meine Mutter etwas. Da lasse ich mich gerne überraschen (lacht). Schließlich hatte ich schon länger nicht mehr das Vergnügen.

   

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