"Und ihr wollt Wismut Aue sein?": Fan-Wut nach erneuter FCE-Pleite

Die Krise bei Erzgebirge Aue hält weiter an: Beim 2:3 gegen den SC Verl kassierten die Veilchen am Samstag die fünfte Niederlage in den letzten sechs Pflichtspielen und müssen weiter um den Klassenerhalt bangen. Während Trainer Pavel Dotchev den Grund für aktuelle Situation schnell ausgemacht hatte, waren die Fans mächtig sauer. Sorgen gibt es um Tom Baumgart.

Dotchev bemängelt Abwehrverhalten

Lautstarke Pfiffe und allerlei Unmutsäußerungen mussten sie über sich ergehen lassen, die Spieler, als sie nach Abpfiff vor die Fankurve kamen. Der Frust der Anhänger war deutlich zu spüren, bereits in der Schlussphase der Partie hatten sie diesem mit Sprechchören wie "Und ihr wollt Wismut Aue sein?" Ausdruck verliehen. Kein Wunder, zeigten die Veilchen gegen den SC Verl doch eine erschreckend schwache und mitunter blutleere Vorstellung. "Ich kann den Ärger der Fans verstehen", sagte Trainer Pavel Dotchev im Interview mit "MagentaSport".

Schließlich war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft ebenfalls alles andere als zufrieden: "Wie wir die Tore kassieren, ist viel zu leicht", bemängelte der Deutsch-Bulgare das Abwehrverhalten. "Wir haben Verl eingeladen." Das galt vor allem für das 0:2 nach 46 Minuten, als der sonst so sicherere Martin Männel im FCE-Tor einen Ball direkt in die Füße von Sessa spielte, der dann leichtes Spiel hatte. In der ersten Halbzeit hatte der Ex-Auer bereits das 1:0 erzielt, ehe durch Probst nach 71 Minuten der dritte Gegentreffer fiel. Über Barylla (50.) und Tashchy (83. / Elfmeter) kam Aue zwar zweimal ran, doch verdient wäre ein Remis nicht gewesen – zu schwach präsentierten sich die Sachsen vor allem im ersten Durchgang.

"Mannschaft ist verunsichert"

Die Erklärung dafür hatte Dotchev, der von einem bitteren Rückschlag sprach, schnell gefunden: "Die Mannschaft ist verunsichert – das hat man deutlich gesehen. Das ist reine Kopfsache." Immerhin: der Wille hat gestimmt. "Wir haben bis zum Ende alles versucht", sagte der 57-Jährige, wusste aber, was die Stunde angesichts von weiterhin "nur" acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone geschlagen hat: "Die Situation ist kritisch, wir machen uns alles Sorgen. Doch was sollen wir machen? Sollen wir uns zerfleischen? Wir müssen kämpfen, bis wir den Klassenerhalt geschafft haben. Ich bin verantwortlich für die Situation und werde das meistern."

Männel gab sich ebenfalls kämpferisch und lobt den Einsatz seiner Mitspieler: "Ich sehe bei jedem einzelnen den Willen, da rauszukommen. Ich bin da guter Dinge, dass wir auch wieder Spiele wieder gewinnen. Am Willen liegt es nicht." Gleichwohl war der Keeper "angekotzt, dass wir das Spiel verloren haben" und gab offen zu: "Das tut natürlich weh." Nach fünf Niederlagen aus den letzten Spielen befinde Aue sich nun in einer Talsohle, so Männel. Dennoch gab der Keeper auch zu bedenken: "Wir hatten im Herbst eine Situation, in der wir uns gewünscht haben, jetzt so dastehen zu können." In der Tat hätten vor einem halben Jahr nur wenige gedacht, dass Aue nach dem 32. Spieltag acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone aufweisen würde. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Veilchen den Klassenerhalt längst sicher haben könnten.

Sorgen um Baumgart

Dass es am kommenden Samstag nun ausgerechnet gegen Spitzenreiter Elversberg weitergeht, macht die Mission Ligaverbleib wahrlich nicht einfacher. Ob Tom Baumgart dabei sein wird, ist derweil höchst fraglich, nachdem er in der Schlussphase per Trage vom Platz und anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Knost war gegen den 25-Jährigen zu spät gekommen. Eine Diagnose gibt es noch nicht, eine längere Pause ist aber wahrscheinlich. Es passt zu einem völlig gebrauchten Tag der Veilchen.

   

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