SpVgg Bayreuth trotzig: "Sollen uns ruhig alle abschreiben"
Statt mit einem Sieg gegen den Halleschen FC ans rettende Ufer zu springen, liegt die SpVgg Bayreuth nach der 0:1-Niederlage im Duell mit den Saalestädtern nun vier Zähler und 22 Tore hinter Rang 16 und muss sich im Endspurt mächtig strecken, um in der Liga zu bleiben. Aufgeben kommt für den Absteiger aber nicht in Frage, vielmehr geben die Beteiligten sich trotzig.
Folgenreicher Kirsch-Patzer
Benedikt Kirsch war es, der nach 40 Minuten folgenreich patzte, einen Pass genau in die Füße von Aljaz Casar spielte und damit den Gegentreffer verursachte. Weil Bayreuth seine Chancen auf der anderen Seite nicht nutzte, entschied dieser Schnitzer das Kellerduell. "Das darf mir nicht passieren", sagte Kirsch nach Spielende bei "MagentaSport" und war sichtlich niedergeschlagen ob der Niederlage. "Heute ist es hart, wir wollten unbedingt punkten. Das tut schon weh."
Auch Trainer Thomas Kleine war mächtig gefrustet und ärgerte sich vor allem über die "vielen Fehlpässe" in der 1. Halbzeit. In der Tat erwischten die Oberfranken keinen guten Tag, ließen vor dem Tor die nötige Effektivität vermissen und nahmen den Abstiegskampf erst in den letzten 30 Minuten so richtig an. "Da war es dann ein Spiel auf ein Tor", so Kleine. "Aber es war immer wieder ein Fuß oder der Pfosten dazwischen. Wir haben alles versucht, am Ende ist es eine bittere 0:1-Niederlage." Auch die Überzahl ab der 81. Minute, als Halles Deniz Gelb-Rot sah, brachte nicht die Wende.
"Wenn das einer schafft, dann wir"
Die Folge: In der Tabelle liegt der Aufsteiger nun vier Punkte und 22 Punkte hinter dem rettenden Ufer. Soll der Klassenerhalt noch gelingen, braucht es aus den verbleibenden sechs Partien wohl mindestens zehn bis zwölf Punkte. Eine Mammutaufgabe, doch Aufgeben ist für Bayreuth keine Option. "Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder wir nehmen das hin und stecken den Kopf nach unten, oder wir gehen mit breiter Brust raus", sagte Kleine, der natürlich die zweite Variante bevorzugt. "Es sind noch 18 Punkte zu holen, und wenn jemand zurückkommen kann, dann sind wir das. Wir sind eine Truppe, die dann zurückkommt, wenn keiner damit rechnet." Der Aufsteiger sei "weit davon entfernt", jetzt die Köpfe hängen zu lassen. "Wir werden auf jeden Fall zurückkommen", ist Kleine von den Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft überzeugt und betonte: "Das sind keine Durchhalteparolen. Wir glauben fest daran und werden das bis zum Ende durchziehen."
Kirsch schlug in dieselbe Kerbe und meinte trotzig: "Es sollen uns ruhig alle abschreiben. Wir haben noch sechs Spiele, da müssen wir zusammen mit unseren Fans alles reinwerfen und die vier Punkte Rückstand aufholen. Wenn das einer schafft, dann wir." Dass beim kommenden Auswärtsspiel in München mit Tim Latteier und Nico Moos nun allerdings gleich zwei Spieler gelb-gesperrt fehlen werden, macht die Aufgabe wahrlich nicht leichter. Ein gutes Omen könnte das Hinspiel sein: Das gewannen die Oberfranken – ebenfalls nach einer Niederlage gegen den HFC.