Bayreuth bei Abstieg vor trister Zukunft? Gruber widerspricht
Mit seiner Aussage, dass die SpVgg Bayreuth im Abstiegsfall nur noch "ambitionierten Amateurfußball" spielen werde, hatte Geschäftsführer Michael Born zu Beginn der Woche für Aufsehen gesorgt – auch innerhalb des Vereins. Wolfgang Gruber als Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung widerspricht den düsteren Prognosen nun vehement – und zeichnet ein völlig anderes Bild.
"Werden im oberen Leistungsdrittel dabei sein"
Nicht einverstanden sei Gruber mit dem gewesen, was Born zu Beginn der Woche gegenüber der Öffentlichkeit preisgegeben hatte. Etwa, dass der Etat im Abstiegsfall deutlich unter dem aus der Aufstiegssaison liegen werde, sodass nur noch "ambitionierter Amateurfußball" möglich sei. "Wir haben einen Etat aufgestellt, von dem ich vor dem Hintergrund einer langjährigen Regionalliga-Kenntnis schon meine, dass man sehr attraktiven Fußball im gehobenen Drittel wird spielen können", so Gruber im "Kurier". Demnach werde sich das Budget "nicht wesentlich" von dem der Aufstiegssaison unterscheiden. Mehr noch: "Mit unserem Etat werden wir im oberen Leistungsdrittel dabei sein."
Missfallen habe Gruber auch die Darstellung, dass die Saison 2021/22 auf Pump finanziert und mit einem Minus von 1,2 Millionen Euro beendet worden sei. "Das mag bilanztechnisch richtig sein, aber das ist ausgeglichen worden von den Verantwortlichen, und es war Kalkül. Weil eben mit dem Aufstieg Gelder, wie zum Beispiel Prämien, fällig wurden, die im Nichtaufstiegsfall nicht gezahlt worden wären." Dem Gesellschafter ist es wichtig zu betonen, "dass die GmbH eben nicht Schulden aufgetürmt hat. Vielmehr wurde alles von denjenigen bezahlt, die vorher wussten, dass es im Aufstiegsfall zu zahlen sein würde. Sonst wären wir auch gar nicht durch die Lizenzierung gekommen".
Einigkeit in der Trainerfrage
Zu einem Bruch mit Born werde es trotz der unterschiedlichen Ansichten aber nicht kommen. "Michael Born hat nach wie vor meine Wertschätzung. Ohne ihn hätten wir Strukturen des professionellen Fußballs nicht so schnell aufbauen können und wären mit vielem auch überfordert gewesen." Es müsse in einem Verein möglich sein, "unterschiedliche Ansichten zu haben." Worin sich beide einig sind, ist das Vertrauen in Trainer Thomas Kleine. Es gebe "keine Überlegung", jetzt einen Wechsel vorzunehmen, betont Gruber. "Ein neuer Coach zum jetzigen Zeitpunkt könnte bestenfalls einen psychologischen Effekt haben, und dafür habe ich zu sehr Vertrauen in Tommy Kleine."
Die ausstehenden Partien seien allesamt "Schicksalsspiele", wobei Gruber "immer noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt" sieht. "Obgleich wir schon hoffen müssen, dass auch Halle verliert, und wir aufgrund unserer schlechten Tordifferenz eigentlich fünf Punkte aufholen müssen." Sollte der Liga-Verbleib noch gelingen, muss ab Ende Mai auch nicht weiter über düsteren Prognosen diskutiert werden.