Nach Dämpfer in Meppen: FCS hadert mit sich und dem Schiri
Durch die Last-Minute-Niederlage in Meppen wartet der 1. FC Saarbrücken nicht nur weiter auf den ersten Sieg im Emsland seit 1989, sondern musste einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen. Trainer Rüdiger Ziehl haderte im Anschluss mit seiner Mannschaft, aber auch mit dem Schiedsrichter.
"Nicht verdient zu gewinnen"
Noch vor einer Woche war die Stimmung in Saarbrücken hervorragend. Nach dem überzeugenden Erfolg im Topspiel gegen Dynamo Dresden kletterte der FCS auf den vierten Tabellenplatz und sicherte sich die Pole-Position im Rennen um den Relegationsplatz. Doch von dieser Leistung war am Sonntag im Emsland nicht viel zu sehen. "Wir waren von Anfang an nicht richtig auf dem Platz", analysierte Mittelfeldspieler Dave Gnaase nach dem Spiel bei "MagentaSport". Seine Mannschaft habe es nicht geschafft, gegen einen tief stehenden Gegner Lösungen zu finden. Dabei haderte der 26-Jährige insbesondere mit der fehlenden Kreativität im Offensivspiel.
"Das war heute einfach nicht genug, darum haben wir es einfach nicht verdient zu gewinnen", hielt Gnaase fest. Dabei betonte er aber nachdrücklich, dass die Niederlage nicht an der Einstellung seines Teams lag. "Wir haben den Gegner auf jeden Fall nicht unterschätzt", sagte der Mittelfeldmann und ergänzte: "Wir haben in der Woche genug darüber gesprochen, dass wir nach dem Highlight-Spiel gegen Dresden konzentriert bleiben müssen. Das haben wir nicht geschafft."
"Ab jetzt einfach alle Spiele gewinnen"
Die Partie hätte allerdings auch mit einem Lucky-Punch für Saarbrücken enden können, hätte Schiedsrichter Christian Ballweg in der 88. Minute beim Stand von 0:0 ein Foulspiel an Dominik Ernst nicht fälschlicherweise außerhalb des Strafraums verortet. Statt Elfmeter entschied der Unparteiische auf Freistoß knapp außerhalb des Sechzehners. "Ja, kann man gerne Elfmeter geben", war die nüchterne Betrachtungsweise von FCS-Trainer Rüdiger Ziehl. "Es ist einfach nochmal ärgerlicher, aber kann man jetzt auch nicht mehr ändern", ergänzte er. Die Schuld beim Unparteiischen suchen wollte er aber nicht, da auch der SVM einen Elfmeter hätte bekommen können, nachdem Grimaldi den Ball in der 63. Minute an den Arm bekam.
Stattdessen kritisierte Ziehl vor allem den behäbigen Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben nicht die nötige Konsequenz bei uns im Spiel gehabt. Insgesamt war es nicht auf Topniveau, wie wir gespielt haben, und so kann man nicht gegen Meppen gewinnen", erklärte der Coach. Umso mehr gelte es nun, die Kräfte für die ausstehenden Spiele zu sammeln, um im Aufstiegsrennen weiter eine Rolle zu spielen. "Wir müssen ab jetzt einfach alle Spiele gewinnen. Dass wir das können, haben wir schon bewiesen", gab Ziehl die Marschroute für die kommenden Spiele an. Durch die Niederlage sind die Saarländer allerdings auf Platz 6 abgerutscht und liegen drei Punkte hinter Rang 4. Wieder näher rankommen kann Saarbrücken am Sonntag in einer Woche gegen 1860 München. Vorher geht es am Mittwochabend zum Landespokal-Halbfinale nach Homburg.