"Ganz bitterer Tag": Bayreuth kommt nicht von der Stelle
Am Ende war alles wie immer bei der SpVgg Bayreuth: Die Mannschaft hatte im Auswärtsspiel bei 1860 sehr viel investiert, stand am Ende aber mit leeren Händen da und kommt im Tabellenkeller damit nicht von der Stelle – auch weil sie wieder mal ein irreguläres Gegentor kassiert hatte. Eine weitere Konstante: Der beeindruckend positiv auftretende Trainer Thomas Kleine.
Vorne fahrlässig – hinten Slapstick
Seine Mannschaft hatte zuvor über 90 Minuten alles in die Waagschale geworfen. Doch es sollte einfach nicht sein. Vorne ließen die Oberfranken beste Gelegenheiten ungenutzt. So traf beispielsweise Eroll Zejnullahu mit seinem strammen Schuss in der 18. Minute nur die Latte, während Benedikt Kirsch in der 52. Minute alleine vor Löwen-Keeper Hiller die Nerven versagten und er den Ball über das Tor drosch. Hinten wiederum bot Bayreuth beim Gegentor zum 1:0 Slapstick pur.
Moritz Heinrich wollte eine eigentlich harmlose Flanke klären, schoss dabei aber Abwehr-Kollege Steffen Eder an, der nicht mehr ausweichen konnte und so das Leder über den chancenlosen Keeper Luca Petzold hinweg ins eigene Tor beförderte. Dass Löwen-Stürmer Marcel Bär den Ball vor seiner Flanke mit dem Arm angenommen hatte, was von Schiedsrichter Benjamin Cortus allerdings nicht geahndet wurde, passte ins Bild. Bayreuth, das ohnehin schon die meisten gegen sich gepfiffenen Fehlentscheidungen hinnehmen musste, wurde ein weiteres Mal benachteiligt.
"Wir investieren viel zu viel"
Doch die Spielvereinigung zeigte einmal mehr eine starke Reaktion und riss das Spielgeschehen in der Folge an sich. "Bis zur 70. Minute haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir haben uns genügend Chancen erspielt, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen", lobte Kleine. Mit dem Haken, dass den Oberfranken eben das nicht gelang. "Wir investieren viel zu viel, ohne dass dabei ein Tor bei rum kommt", monierte ein sichtlich angefressener Felix Weber nach dem Spiel am "MagentaSport"-Mikrofon.
Für Weber war ein ganz besonders Spiel. Zum einen stand er das erste Mal nach seiner Suspendierung wieder in der Startelf, zum anderen war es seine erste Rückkehr ins Grünwalder Stadion, wo er die Löwen einst als Kapitän zum Aufstieg in die 3. Liga geführt hatte. Entsprechend freundlich wurde er von den 1860 Fans empfangen. Doch Weber hatte nach dem Spiel wenig Sinn für Sentimentalitäten: "Ich bin mit Bayreuth hier und wollte unbedingt die drei Punkte. Das haben wir leider nicht geschafft, deswegen ist es ein sehr bitterer Tag". In der Schlussphase musste Bayreuth dem großen Aufwand bei frühlingshaften Temperaturen Tribut zollen und bot den Löwen immer mehr Platz zum Kontern, was Stefan Lex schließlich mit dem spielentscheidenden 2:0 bestrafte.
"Mut und Optimismus werden uns nie verlassen!"
So musste sich Bayreuth am Ende mit einer weiteren Niederlage abfinden – mittlerweile der dritten in Folge. Die Steilvorlage, den Rückstand auf das rettende Ufer nach der Niederlage von Halle am Freitagabend zu verkürzen – sie blieb ungenutzt. Dennoch strahlte Trainer Kleine weiterhin jede Menge positive Energie aus, die er mit folgender Kampfansage am "MagentaSport"-Mikrofon unterstrich: "Mut und Optimismus werden uns nie verlassen!" Die Tabellensituation legte er wie folgt dar: "Durch die Niederlage von Halle hat sich an diesem Spieltag nichts geändert, wir haben weiterhin vier Punkte Rückstand. Da ist alles möglich."
Zudem verwies er auf das Restprogramm, das in seinen Augen machbar sei und kündigte an: "Wenn wir mal ein Spiel gewinnen, dann sind wir in der Lage, eine Serie zu starten. Das haben wir bereits bewiesen." Gleichzeitig war sich der 45-Jährige aber auch bewusst, dass seine Mannschaft das kommende Heimspiel gegen Duisburg "zwingend gewinnen muss". Auch Weber tat es einem Trainer gleich und antwortete auf die Frage des Reporters, ob er glaube, dass Bayreuth die Klasse halte, mit vollster Überzeugung: "Ja natürlich!"