MSV zeigt gegen Ligaprimus Moral: "Ein gewonnener Punkt"
Trotz zweimaligen Rückstands konnte sich der MSV Duisburg im Nachholspiel am Dienstagabend zu Hause ein 2:2 gegen Tabellenführer SV Elversberg sichern. Obwohl der erste Durchgang viel Luft nach oben zeigte, waren Spieler und Trainer bei den Zebras mit dem Remis zufrieden. Acht Punkte liegen die Meidericher nun vor dem ersten Abstiegsplatz.
Viel Glück für den MSV
Dass die Gäste aus dem Saarland die fußballerisch beste Mannschaft der Liga seien, betonten die Hausherren mehrfach. Trotz dieses Wissens waren die MSV-Kicker nach 13 Minuten nicht auf der Höhe. Fünf Duisburger ließen sich von zwei SVE-Spielern auskontern, Nick Woltemade nickte eine Flanke von Kevin Koffi letztlich zur Führung des Tabellenführers ein.
Nur fünf Minuten später traf Elversberg den Pfosten, nach einer halben Stunde spielte Marvin Ajani den Ball im eigenen Strafraum klar mit der Hand. Einen Elfmeter bekam die SVE dennoch nicht zugesprochen. Eine Fehlentscheidung, so liga3-online.de-Experte Babak Rafati: "Dadurch, dass der Ball lange in der Luft ist und Ajani genug Zeit hatte, den Arm wegzuziehen, kann man regeltechnisch nicht mehr von einem unabsichtlichen Handspiel sprechen, sodass ein strafbares Handspiel vorliegt. Dass er überrascht wird, ist regeltechnisch irrelevant. Somit hätte es einen Elfmeter geben müssen. Großes Glück also für die Gastgeber, noch immer im Spiel zu sein. Und noch besser: Nach 32 Minuten glichen die Zebras sogar aus. Über Umwege gelang der Ball zu Niklas Kölle, der den Ball aus wenigen Metern flach ins Tor schob.
"Klassischer Benjamin Girth"
"Wir hätten offensiv besser spielen können", analysierte Coach Torsten Ziegner im Nachgang auf der Pressekonferenz: "In der ersten Halbzeit waren wir im Passspiel zu ungenau. Die Entscheidungen waren nicht gut oder der Pass zum Mitspieler." Deshalb sei die Mannschaft "nicht zu zwingenden Situationen gekommen". Stattdessen nutzte der Aufsteiger, der auf einem guten Weg ist, dies erneut zu schaffen, die Überlegenheit aus. Woltemade traf per Kopfball-Bogenlampe zum 2:1 (39.).
Doch die Situation des Rückstandes ist für die Zebras keine neue, dennoch wurden in den vergangenen Wochen noch einige Spiele zumindest ausgeglichen. So auch am Dienstag: Nach einer Ajani-Flanke grätschte Benjamin Girth in den Ball, sorgte mit seinem vierten Saisontreffer für das sechste Remis in den vergangenen acht Partien (62.). "Man kann schon sagen, dass das ein klassischer Benjamin Girth war", sagte der Angreifer bei "MagentaSport". "Ajani bringt den Ball sehr gut rein, ich antizipiere das. Wir haben darüber gesprochen, dass ich blind da rein laufe – hat gut geklappt."
Gute Ausgangslage geschaffen
Der 31-Jährige lobte, der MSV habe im zweiten Durchgang besser in die Partie gefunden als noch in den ersten 45 Minuten. "Es ist ein gewonnener Punkt." Dieser helfe, "zum Ende der Saison ruhiger zu spielen". Ziegner habe derweil nie Sorgen gehabt, "dass die Mannschaft es nicht kann, Rückstände zu drehen". Nur die Überzeugung habe phasenweise gefehlt. "Wir haben daran viel in Gesprächen gearbeitet. Die Spieler merken nun, dass es nicht schlimm ist, in Rückstand zu geraten und dass man trotzdem punkten kann." Dank der Moral steht seine Mannschaft als Tabellenzwölfter acht Punkte vor einem Abstiegsrang, hat damit im Schlussspurt der Saison eine gute Ausgangslage. Weiter geht es am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth.