Nach Abbruch: Bierwerfer von Zwickau zeigt keine Reue

Er ist weiterhin das vorherrschende Thema in der 3. Liga, der Abbruch der Partie zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiss Essen am vergangenen Sonntag. Nun äußert sich der Mann, der Schiedsrichter Nicolas Winter beim Gang in die Kabine eine volle Ladung Bier ins Gesicht geschüttet hatte. Von Reue ist keine Spur.

Mann sieht Schuld beim Schiedsrichter

Wer ist der Mann, der den Spielabbruch verursacht hat? Schon unmittelbar nach der Partie stand fest: Es handelt sich um einen Sponsor des FSV Zwickau, der vor einigen Jahren sogar zum Präsidium des Vereins gehörte. Mit seiner Aktion brachte er nicht nur den FSV bundesweit in Verruf, sondern löste eine Debatte über die Sicherheit von Schiedsrichtern aus.

Gegenüber der "Freien Presse" spricht er nun davon, dass ihm eine Kurzschlussreaktion unterlaufen sei. Wenn zu seinen Füßen nicht ein halbvoller Becher Bier gestanden hätte, zu dem er dann schnell gegriffen habe, wäre das alles nicht passiert. Die Schuld dafür sieht er aber nicht bei sich, sondern beim Unparteiischen, der mit seiner schwachen Leistung verantwortlich für die ganze Aktion gewesen sei. Dabei waren die beiden Entscheidungen kurz vor der Pause – Rot gegen Butzen und Elfmeter für Essen nach Handspiel von Gomez – laut liga3-online.de-Exeprte Babak Rafati richtig. Auch den FSV sieht er in der Mitverantwortung, weil er nicht für die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen im Stadion gesorgt habe. Von Reue ist keine Spur.

Stattdessen ist er der Auffassung, dass man wegen ein paar Spritzer Bier doch nicht gleich ein Spiel abbreche. Von "ein paar Spritzern" kann allerdings keine Rede sein. Vielmehr bekam Winter eine volle Ladung ab, wie auch die TV-Bilder zeigen. Laut Rafati war der Abbruch daher "vollkommen richtig". Näher äußert sich der Mann, der früher selbst als Schiedsrichter aktiv gewesen sei, nicht. Ein Interview mit der Zeitung soll er erst zugesagt haben, dann aber nicht zum vereinbarten Termin erschienen sein. Offenbar hatte ihm sein Anwalt davon abgeraten.

FSV will Sponsor in Regress nehmen

So oder so ist der Schaden groß. Zum einen wird der DFB die Partie nun mit hoher Wahrscheinlich für Rot-Weiss Essen werten, sodass der FSV Zwickau angesichts von sieben Punkten Rückstand bei nur noch fünf Spielen dann kaum noch zu retten wäre. Zum anderen muss der Mann damit rechnen, dass die Schwäne die zu erwartende Geldstrafe – bis zu 100.000 Euro sind möglich – auf ihn umlegen werden.

Vorstandssprecher Frank Fischer kündigte zuletzt bereits an: "Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Person in Regress zu nehmen." Mittlerweile sind entsprechende Maßnahmen bereits eingeleitet worden. Darüber hinaus droht dem Sponsor ein Stadionverbot – womöglich sogar lebenslang. Außerdem ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung gegen ihn. Dass er keine Spur von Reue zeigt, dürfte sich nicht gerade strafmildernd auswirken.

Die Szene im Video:

 

   

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