"Da fehlt mir jegliches Verständnis": Großer Elfmeter-Ärger beim FSV
Das war es dann wohl für den FSV Zwickau: Nach der bitteren 3:4-Pleite beim VfL Osnabrück liegen die Schwäne weiterhin sieben Punkte und 19 Tore hinter dem rettenden Ufer und sind bei nur noch vier ausstehenden Spielen somit kaum noch zu retten. Trainer Ronny Thielemann sparte im Anschluss nicht mit Kritik an seiner Mannschaft, ärgerte sich aber auch über Schiedsrichter Tom Bauer, der gleich zwei strittige Elfmeter gegen den FSV pfiff.
Zwei fragwürdige Elfmeter
Sauer war gar kein Ausdruck für den Gemütszustand, in dem Ronny Thielemann nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam. "Tut mir leid, aber da fehlt mir jegliches Verständnis", schimpfte der 49-Jährige. Was den Fußballlehrer so auf die Palme brachte, waren die beiden Elfmeter für den VfL Osnabrück, die höchst umstritten waren. Den ersten gab es bereits nach sechs Minuten, als Carrera den Ball an den Oberarm bekam. "Er wird aus einem Meter angeschossen. Da einen Elfmeter zu geben, ist schon sehr mutig und hanebüchen", meinte Thielemann. Absicht konnte man dem 20-Jährigen nach Ansicht der TV-Bilder jedenfalls nicht unterstellen, zumal der Arm angelegt ist.
Zu Elfmeter Nummer zwei kam es dann in der fünften Minute der Nachspielzeit, als Frick eine Flanke von Niemann mit dem Ellenbogen berührt haben soll. Die TV-Bilder zeigen jedoch, dass der Ball an den Rücken beziehungsweise die Schulter ging. "Er dreht sich vom Ball weg. Aber vielleicht ist es einfach so, dass es die Schiris dann pfeifen", so Thielemann. Auch für Möker stand nach Ansicht der TV-Bilder fest: "Das ist ganz klar die Schulter." Selbst VfL-Coach Tobias Schweinsteiger musste zugeben. "Das war keine Elfmeter. Da hatten wir Glück." Simakala nahm das Geschenk an und verwandelte mit seinem dritten Treffer zum 4:3. Bitter zudem: Frick sah anschließend wegen Meckerns seine fünfte gelbe Karte.
"Sind einfach zu blöd"
Doch allein auf den Unparteiischen schieben wollten die Zwickau die Niederlage nicht. "Der Schiri hat kein gutes Spiel gemacht, wir am Ende aber auch nicht", sagte Thielemann. "Vier Standards haben das Spiel entschieden. Wir müssen das Tor einfach so verteidigen, dass kein Ball reingeht. Das haben wir nicht getan, und das macht einfach nur sprachlos." Noch deutlicher wurde Möker: "Wir sind einfach zu blöd, die Standards zu verteidigen. Dann rächt sich das am Ende."
Und während die Schwäne in der Defensive mehrmals nicht auf der Höhe waren, ließen sie auf der anderen Seite zu viele Chancen liegen. Gemessen an den Möglichkeiten hätte es zur Pause auch 3:1 oder 4:1 statt nur 2:1 stehen können, nachdem von Schroetter (21.) und Möker (32.) den frühen Rückstand nach dem Elfmeter wettgemacht hatten. "Das ist dann ein weiterer Vorwurf", befand auch Thielemann, nachdem seine Mannschaft in der ersten Halbzeit ein "richtig, richtig gutes Auswärtsspiel" gemacht und den Matchplan "richtig gut" umgesetzt habe. "Besser können wir nicht spielen." Umso ärgerlicher dann, ohne Punkte nach Hause zu fahren. Zumal Assibey-Mensah kurz vor Schluss der erneute Ausgleich gelungen war, nachdem Osnabrück die Partie gedreht hatte. Thielemann sprach von einem "beschissenen Nachmittag" und spürte unmittelbar nach Schlusspfiff "einfach nur Leere".
FSV kaum noch zu retten
Denn anstatt den Rückstand zum rettenden Ufer auf vier Zähler zu verkürzen, liegt Zwickau nun weiterhin sieben Punkte und 19 Tore hinter den Nicht-Abstiegsplätzen. Angesichts der Tatsache, dass nur noch vier Partien ausstehen und es jetzt gegen Mannheim und Dresden geht, war es das wohl. "Schlimmer geht es nicht", war Möker niedergeschlagen, gab sich aber noch nicht auf: "Wir bekommen Genickschlag nach Genickschlag, aber es bringt ja nichts: Wir müssen weitermachen." Allerdings braucht es nun ein Wunder für den Liga-Verbleib. Dazu meinte Möker pragmatisch: "Wunder sind dafür da, um sie wahr werden zu lassen."