Warum Rüdiger Ziehl doch Trainer beim FCS bleibt
Am Mittwoch hat der 1. FC Saarbrücken Fakten geschaffen: Unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit wird Rüdiger Ziehl auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen. Eine Entscheidung, die durchaus überraschend kommt. Doch für den 45-Jährigen ist es die logische Konsequenz.
Zeit auf der Bank immer weiter verlängert
Ursprünglich hatte Ziehl nicht vor, neben seinem Posten als Manager auch noch das Traineramt zu übernehmen. Doch nach dem Aus von Uwe Koschinat im vergangenen Oktober übernahm er zunächst interimsweise für drei Spiele, dann bis zur Winterpause, dann bis zum Saisonende – und bleibt jetzt auch in der kommenden Serie auf der Bank.
Der Grund liegt für den 45-Jährigen auf der Hand, wie er in der "Saarbrücker Zeitung" erklärt: "Viele Themen werden und müssen ohnehin über das Teamwork abgehandelt werden. Verschiedene Aufgabengebiete müssen klar abgesteckt sein, in enger Zusammenarbeit mit Trainerteam und Sportdirektor." Letzteren Posten hat Jürgen Luginger inne. Ob er diesen auch in der kommenden Saison ausführen wird, steht noch nicht fest. Ziehl zufolge befinde man sich "in engem Austausch, wie das weiter funktionieren kann". Auch mit den Co-Trainern Bernd Heemsoth und Yannic Thiel laufen Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit.
"Arbeit mit der Mannschaft macht mir Spaß"
Ein weiterer Grund für Ziehls Verbleib an der Seitenlinie: "Die Arbeit mit der Mannschaft macht mir Spaß." Die Doppelbelastung aus Manager und Trainer sei kein Problem: "Wir haben in der Zwischenzeit bewiesen, dass es funktioniert. Das ist sicher nicht mit einem Fünf-Stunden-Tag zu regeln, aber ich fühle mich bereit dazu." Der Erfolg gibt ihm angesichts von 42 Punkten aus 23 Liga-Spielen Recht. Als Tabellensechster liegt der FCS derzeit nur einen Punkt hinter Rang 4 und damit weiterhin gute Chancen auf den Aufstieg – nicht zuletzt dank Ziehl.
Und auch aus finanzieller Sicht ist es nur logisch, dass der gebürtige Zweibrücker Trainer bleibt: "Man muss jetzt nicht einem Trainer einen Zwei-Jahresvertrag geben und wenn es nach einem Vierteljahr nicht läuft, ewig weiterbezahlen", betont Ziehl in der "Bild"-Zeitung. Stellt sich nur die Frage: Was passiert, wenn es unter Ziehl nicht mehr läuft? Kann er seinen Manager-Posten dann dennoch weiter ausführen? Oder braucht der FCS dann sogar zwei neue Leute? Die Zukunft wird es zeigen.