"Nicht zu erklären": Mannheims Aufstiegsträume geplatzt

Eine Resthoffnung war bis zuletzt noch da, doch durch die 1:3-Niederlage beim FSV Zwickau sind die Aufstiegsträume des SV Waldhof Mannheim angesichts eines Rückstands von sechs Punkten und 18 Tore auf Rang 4 geplatzt. Trainer Christian Neidhart gab sich keinen Illusionen hin – und ärgerte sich vor allem über eine Tatsache.

Zum sechsten Mal nach Führung verloren

Da waren sie wieder, die unterschiedlichen Gesichter des Waldhof. Nachdem Mannheim in der ersten Halbzeit nach der frühen Führung durch Dominik Martinovic (11.) eigentlich alles im Griff hatte, gaben die Kurpfälzer die Partie im zweiten Durchgang mit drei Gegentoren binnen 20 Minuten komplett aus der Hand – sehr zum Ärger von Trainer Christian Neidhart. "Ich weiß nicht, das wievielte Auswärtsspiel es war, das wir trotz Führung verlieren", sagte er bei "MagentaSport". Ein Blick in die Statistik zeigt: Bereits zum sechsten Mal verlor der Waldhof ein Auswärtsspiel noch nach Führung – das ist einsame Liga-Spitze. Entsprechend war der 54-Jährige "mega enttäuscht, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht das auf den Platz bekommen haben, was wir wollten. Ich hätte nicht gedacht, dass wir das so leichtfertig hergeben".

Sein Team habe "um den Ausgleich gebettelt" und den Ball nach einem Einwurf "leichtfertig verloren", kritisierte Neidhart, der zudem mit dem Elfmeter zum 1:2 haderte: "Für mich ist das kein Elfmeter", sagte er, nachdem Eichinger gegen Winkler zu Fall gegangen war. "Beide halten, das ist ein normaler Zweikampf, zumal er schon den Ball trifft." Pech hatten die Kurpfälzer auch beim ersten Gegentreffer, dass ein Foulspiel an Winkler zuvor nicht geahndet wurde. Auf der anderen Seite hätte es allerdings die Ecke, die zum 1:0 führte, nicht geben dürfen, nachdem Susac von Schnatterer gefoult worden war. Über fehlende Chancen konnten sich die Buwe dagegen nicht beschweren, allein Winkler hatte mehrere Riesengelegenheiten. "Er hätte wieder einen Dreierpack schnüren können", haderte Neidhart.

"Dürfen die Spiele nicht so hergeben"

Durch die Niederlage und den Sieg von Dynamo im Parallelspiel gegen Wiesbaden liegt der Waldhof nun sechs Punkte und 18 Tore hinter Rang 4, was bei nur noch drei Spielen nicht mehr aufzuholen sein dürfte. Auch Neidhart wollte sich keinen Illusionen hingeben: "Wenn du beim Tabellenletzten verlierst und nur noch drei Spiele hast, dann musst du dir über nichts mehr Gedanken machen, was da oben passiert. Wir sind einfach nicht gut genug gewesen." Eine Tatsache, die "ärgerlich, enttäuschend und frustrierend" sei, so der gebürtige Braunschweiger. "Ich habe in der zweiten Halbzeit keine Mannschaft gesehen, die unbedingt da oben rein will." Doch wie konnte es zu dem Leistungsabfall kommen? "Wenn ich die richtige Antwort hätte, würde ich sie geben. Vielleicht ist es Müdigkeit", rätselte Neidhart.

Für Martinovic war es "nicht zu erklären. Das geht gar nicht. Wir dürfen die Spiele nicht so hergeben". Der Stürmer meinte: "Vielleicht tut es uns ganz gut, wenn wir nicht mehr über den Aufstieg sprechen, sondern nur auf die nächsten Spiele schauen." Immerhin die Qualifikation für den DFB-Pokal ist noch drin – zumindest, wenn Saarbrücken und Osnabrück an diesem Spieltag nicht gewinnen sollten. Ansonsten würde der Rückstand auf Platz 5 ebenfalls sechs Zähler betragen. "Wir hatten eine große Chance, die haben wir weggeworfen. Das tut einfach weh", war auch Wagner niedergeschlagen. Doch die Saison einfach austrudeln lassen wollen die Mannheimer nicht. "Wir wollen es vernünftig zu Ende spielen", gab Neidhart vor. Am kommenden Samstag gastiert der VfB Oldenburg im heimischen Carl-Benz-Stadion. Fehlen wird Julian Riedel, der zum fünften Mal Gelb sah.

   

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