"Komplett nicht zufrieden": Großer Pokal-Frust beim FSV Zwickau

Es bleibt dabei: Der Landespokal und der FSV Zwickau, das passt einfach nicht. Am Dienstagabend flogen die Schwäne durch das 0:1 bei Viertligist Lok Leipzig zum wiederholten Male vorzeitig raus, warten damit weiter auf ihren ersten Titel und verspielten die Chance auf die Teilnahme am DFB-Pokal leichtfertig. Der Frust war groß.

Keine Torchance im zweiten Durchgang

Viertligist gegen Drittligist hieß es am Dienstagabend im Leipziger Bruno-Plache-Stadion. Doch auf dem Platz war davon nichts zu sehen – im Gegenteil: Lok Leipzig war dem FSV in allen Belangen überlegen, war das deutlich bessere Team und hätte deutlich höher gewinnen können. Entsprechend enttäuscht war Trainer Ronny Thielemann im Nachgang: "Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte er im "MDR"-"Interview. "Lok hat uns mit seiner körperlichen Art und Weise beeindruckt und uns mit seiner Wachheit überrascht." Darauf habe der FSV nicht reagieren können und habe bis auf eine Phase von zehn Minuten "zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden", fand der 49-Jährige klare Worte.

Vor allem offensiv blieben die Schwäne einiges schuldig und erspielten sich nach dem Gegentreffer kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit keine einzige Torchance mehr. Sämtliche Angriffsbemühungen verpufften schon im Ansatz. "Das sah schon beim Aufwärmen nicht gut aus", hatte Thielemann das Unheil bereits kommen sehen, konnte es aber nicht verhindern. Selbst eine Umstellung zur Pause fruchtete nicht. "Das war kein guter Pokalabend. Wir sind sehr enttäuscht und komplett nicht zufrieden", sagte er und sprach von einem "absolut verdienten Sieg" für Lok.

"Einfach zu wenig"

Auch bei Davy Frick herrschte Frust pur: "Das war einfach zu wenig, wir sind zurecht draußen. Lok war immer einen Schritt schneller. Wenn du 0:1 hinten liegst und dich so ergibst, kann man es auch verstehen, dass es Beleidigungen gibt." Welche Worte von den mitgereisten Anhängern gefallen sind, ist nicht bekannt. In den sozialen Netzwerken sprechen die Fans von Arbeitsverweigerung und bezeichnen die Spieler mitunter gar als Versager. "Schämt euch. Kein Kampf, kein Siegeswillen, keine Leidenschaft. So gewinnt man keinen Pokal. Das war heute einfach nur peinlich", heißt es in einem Kommentar bei Twitter.

Nicht zum ersten Mal in den letzten Monaten zeigten die Zwickauer eine erschreckend schwache Leistung. "Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", stellte Frick fest und hatte keine Erklärung dafür. Lag es an der Einstellung? "Soweit möchte ich nicht gehen." Dennoch müsse nun "einiges aufgearbeitet werden", so der 33-Jährige.

Saison endgültig hinüber

Mit dem erstmaligen Gewinn des Landespokals hätte der FSV eine enttäuschende Saison mit einem positiven Ereignis abschließen können, nun ist die Spielzeit, die höchstwahrscheinlich mit dem Abstieg enden wird, endgültig hinüber. Dass die Westsachsen zudem weiter auf die erste Teilnahme am DFB-Pokal seit 2016 warten und somit wichtige Einnahmen in Höhe von 200.000 Euro verpassen, kommt noch hinzu. Doch laut Thielemann habe der FSV ohnehin nicht mit der Pokal-Prämie geplant. Dabei steht außer Frage, dass Zwickau das Geld für den bevorstehenden Neuanfang in der Regionalliga gut hätte gebrauchen können.

Gegen Dynamo Dresden wollen die Schwäne am kommenden Samstag nun "ein anderes Gesicht zeigen", forderte Thielemann. "Dass wir das können, haben wir schon gezeigt. Aber dafür muss jeder eine Schippe drauflegen." Doch selbst ein Sieg könnte den vorzeitigen Abstieg bedeuten, sollte Halle gewinnen und Essen punkten. Düstere Aussichten also für den FSV,  der am Ende wohl auf eine völlig misslungene Saison zurückblicken wird.

   

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