Aue feiert nach 3:3-Spektakel: Fans haben "den größten Gewinn heute"

Ohne Cheftrainer Pavel Dotchev, der am Montagabend eine Gelbsperre absitzen musste, erzielte der FC Erzgebirge Aue ein 3:3-Remis im Duell mit Borussia Dortmund II. Ausgerechnet Paul-Philipp Besong, der sich mit den Schwarz-Gelben einst zum A-Jugendmeister krönte, glänzte mit einem Doppelpack gegen den Herzensverein – und sorgte für große Freude bei den Fans.

Stamatopoulos schwärmt von Aues Spielweise

Etwa 7.200 Fans verfolgten im Erzgebirgsstadion das vorletzte Montagsspiel der 3. Liga, in dem die Veilchen eine echte Achterbahnfahrt im Ergebnis erlebten. Gerade die erste Halbzeit beeindruckte Co-Trainer Joti Stamatopoulos – und zwar nicht nur, weil Paul-Philipp Besong seinen Treffer (26.) kunstvoll selbst einleitete. "Unsere Mannschaft hat ein tolles Spiel gemacht", schwärmte der Assistent von Pavel Dotchev in der Pressekonferenz nach Spielende. Der 50-Jährige stand an diesem Abend an der Seitenlinie, weil der Cheftrainer in der Vorwoche die vierte gelbe Karte gesehen hatte.

Aber Stamatopoulos sah auch die Turbulenz, die mit dem weiteren Spielverlauf und dem Ausgleich (39.) entstand. "Leider bekommen wir mit der ersten Unachtsamkeit, dem ersten Fehler, direkt das erste Gegentor", fasste der 50-Jährige zusammen. Man habe sich in der Kabine gesammelt, um "mit derselben Entschlossenheit und Leidenschaft" wieder in die zweite Hälfte zu gehen, aber "das ist uns leider nicht gelungen". Stattdessen drehte Dortmund II das Blatt (47.), ehe Aue seinerseits ausglich (62.) – um dann wieder hinten zu liegen (74.). Aber die Veilchen hatten ja noch Paul-Philipp Besong.

Besong soll bleiben

In der 85. Spielminute stellte der ehemalige BVB-Jugendspieler, der immer noch eine Dauerkarte für die Borussia besitzt, den 3:3-Endstand her. "Wir sind imposant wieder ins Spiel gekommen", lobte Stamatopoulos den Auftritt der Mannschaft, die er an diesem Abend betreute. "Hinten heraus können wir das Spiel vielleicht sogar gewinnen. Aber es ist eine verdiente Punkteteilung. Die Zuschauer gehen heute mit eine richtig guten Gefühl nach Hause, weil sie die Leistung der Mannschaft anerkannt haben", freute sich der Co-Trainer. "Das ist der größte Gewinn heute."

Dass die Szene vor dem 2:3-Rückstand durchaus strittig war, weil der BVB-Angreifer rustikal in den Zweikampf mit Sam Schreck ging, ließ Stamatopoulos diplomatisch stehen. "Man kann Foul geben, man kann nicht. Das ist eine 50:50-Entscheidung. Wenn dann daraus ein Tor fällt, dann bist du wütend. Aber die Mannschaft hat es gut verarbeitet", fand der Assistenzcoach. Eine Diagnose bei Dimitrij Nazarov, der in der 31. Spielminute verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, stand unmittelbar nach dem Spiel noch aus. Die Hoffnung war jedoch groß, dass der Offensivspieler nicht sein letztes Spiel für die Veilchen gemacht haben wird – im Sommer verlässt Nazarov das Erzgebirge nach sieben Jahren. Besong, der bis zum Saisonende vom 1. FC Nürnberg ausgeliehene ist, soll dagegen bleiben: Wir sind dazu in Gesprächen mit Nürnberg und würden ihn gern langfristig an uns binden", sagte Sportchef Matthias Heidrich in der Halbzeitpause bei "MagentaSport". "Er hat sich hier im letzten halben Jahr toll entwickelt und ist ein Element in unserem Spiel."

   

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