Keine Zweitliga-Lizenz für Hertha? Das wären die Folgen für die 3. Liga

Sportlich steht Hertha BSC angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz vor den letzten beiden Spieltagen kurz vor dem Abstieg aus der Bundesliga, auch finanziell sieht es bei den Hauptstädtern düster aus. Im schlimmsten Fall droht der Lizenzentzug für die 2. Liga. Was würde das für die 3. Liga bedeuten? liga3-online.de klärt auf.

Wer profitieren würde

60 Millionen Euro! Auf diese Summe soll sich bei den Berlinern laut "Kicker"-Angaben die Planungslücke für die Spielzeit 2023/24 belaufen. Knackpunt ist eine Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro, die im November fällig wird. Bis zum 7. Juni müssen die Berliner nun gegenüber der DFL nachweisen, dass die kommende Saison finanziert ist. Andernfalls würde es zum Lizenzentzug kommen, sodass Hertha im sehr wahrscheinlichen Abstiegsfall nicht in der 2. Liga antreten dürfte.

Das würde bedeuten, dass sich die Anzahl der Absteiger aus der 2. Liga reduziert. Entsprechend würde entweder der Zweitliga-Teilnehmer der Abstiegsrelegation im Falle eine Niederlage zweitklassig bleiben oder der Tabellenvorletzte, sollte sich der Zweitligist in der Relegation durchsetzen. Der Drittliga-Teilnehmer an der Relegation würde im Falle einer Niederlage hingegen nicht von einem Lizenzentzug bei den Berlinern profitieren. Anders wäre der Fall gelagert, sollte Hertha über die Relegation den Klassenerhalt in der Bundesliga sportlich schaffen und dann keine Lizenz erhalten: Dann würde der Zweitliga-Dritte als Verlierer der Relegation am grünen Tisch aufsteigen. Verliert Hertha die Relegation, würde wiederum der Tabellenvorletzte in der Bundesliga bleiben.

Sollte Hertha keine Lizenz für die 2. Liga erhalten, könnte innerhalb einer Nachfrist von zwei Wochen beim DFB die Zulassung zur 3. Liga beantragt werden. Für den Fall, dass die Berliner die Drittliga-Zulassung nicht erhalten sollten, weil die Bedingungen nicht zu erfüllen sind, oder sie die Zulassung erst gar nicht beantragen, würde sich die Anzahl der sportlichen Absteiger aus der 3. Liga verringern. Entsprechend würde das Team, das die Saison auf Platz 17 beendet, in der Liga verbleiben. Für Hertha würde es anschließend in der Regionalliga weitergehen, wo dann die U23 zur ersten Mannschaft umgewandelt werden würde.

Auf der Suche nach frischem Geld

Um das Horrorszenario eines Lizenzentzugs zu verhindern, will Hertha verschiedene Maßnahmen einleiten – darunter drastische Sparmaßnahmen. Im Raum steht zudem eine vorzeitige Verlängerung des 2025 auslaufenden Vertrages mit Vermarkter Sportfive. Eine Verlängerung der 40-Millionen-Euro-Anleihe gilt dagegen als unwahrscheinlich. Stattdessen hofft Hertha auf eine entsprechende Bankbürgschaft von Klub-Investor "777". Genau drei Wochen hat Hertha noch Zeit.

   

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