Ziegner läutet neue MSV-Hierarchie ein: "Wollen Veränderungen treffen"
Zum letzten Heimspiel der Saison erwartet der MSV Duisburg am Sonntag (14 Uhr) rund 14.000 Zuschauer. Ein Großteil davon wird sich gebührend von Kapitän Moritz Stoppelkamp verabschieden, der voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Cheftrainer Torsten Ziegner freut sich auf einen Gegner, der mit großem Ansporn an die Wedau kommt – trotz Personalsorgen.
"Er war enttäuscht, er war traurig"
Der Abgang von Moritz Stoppelkamp steht seit dem heutigen Freitag fest. Es könnte ein stiller Abschied des MSV-Kapitäns werden, denn aufgrund von Adduktorenproblemen wird der 36-Jährige sein letztes Spiel für die Zebras wohl schon bestritten haben. Vor der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken wird der 36-Jährige verabschiedet. "Wir haben uns diese Entscheidung natürlich nicht leicht gemacht. Genauso wie bei allen Spielern, denen wir kommuniziert haben, dass ihre Verträge nicht verlängert werden", erklärte Torsten Ziegner in der Spieltags-Pressekonferenz. "Unser Anliegen ist es ganz einfach, Veränderungen zu treffen. Wenn man etwas verändern möchte, muss man auch tatsächlich etwas ändern."
Ein Abschied vom gebürtigen Duisburger nach sechs Jahren ist in jedem Fall ein Einschnitt in der jüngeren Geschichte des MSV. "Er war enttäuscht, er war traurig. Dieser Verein liegt ihm total am Herzen. Die meiste Zeit seiner Karriere hat er beim MSV verbracht. Dementsprechend ist so eine Mitteilung nie schön. Das sind Dinge, die auf zwischenmenschlicher Basis alles andere als einfach sind", führte Ziegner aus, wie sich das Gespräch mit Stoppelkamp angefühlt hatte. "Als Entscheidungsträger müssen wir Entscheidungen fällen, die manchmal unpopulär erscheinen und auch gar nicht so einfach sind. Aber wir machen es mit voller Überzeugung."
Bis zu neun Ausfälle
In der kommenden Saison wird Ziegner dann mit neuem Personal in die Runde gehen, zudem wird es bei den Zebras nach der Ära von Stoppelkamp eine neue Hierarchie geben. Der MSV-Coach traut Spielern im aktuellen Kader den nächsten Schritt zum Führungsspieler zu, aber auch externe Kandidaten seien für diese Anforderungen geeignet. "Es gibt schon Jungs, die uns total guttun würden und die bereit sind, nach Duisburg zu kommen", verriet Ziegner. Ob dazu auch Simun Edmundsson gehört? Der Isländer, der zwischen 2018 und 2021 für Arminia Bielefeld spielte (53 Partien, sieben Vorlagen) und momentan beim belgischen Zweitligisten SK Beveren unter Vertrag steht, hält sich derzeit im Training bei den Zebras fit. "Das, was jetzt noch aussteht, ist das Thema, wie wir sie finanzieren können. Das macht uns das Leben aktuell ein bisschen schwierig, um schnell entscheiden zu können. Wir hoffen natürlich darauf, dass die Spieler die Geduld haben und uns die Zeit geben, die Vorkehrungen zu treffen."
In den nächsten ein, zwei Tagen sei nicht mit Entscheidungen zu rechnen. Möglicherweise ändert sich das aber schon nach dem Spiel gegen den FCS am Sonntag, in dem Ziegner neben Stoppelkamp auch auf Hamza Anhari (Sprunggelenksverletzung), Sebastian Mai (Erkältung), Marvin Senger (Oberschenkelverletzung), Julian Hettwer (Erkältung), Vincent Müller (Patellasehnenprobleme) und Marvin Bakalorz (Kniereizung) verzichten muss. Hinter Baran Mogultay und Caspar Jander stehen noch Fragezeichen. Über die Ansetzung, dass der MSV im letzten Heimspiel vom FCS noch einmal richtig gefordert wird, freute sich Ziegner: "Alles spricht dafür, dass es kein Sonntagsnachmittagskick wird. Wir werden eine gute Leistung brauchen gegen eine Mannschaft, die alles reinwerfen wird."