"Was wir tun konnten, haben wir getan": HFC kurz vor dem Ziel
Als der Schlusspfiff im Leuna Chemie Stadion ertönte, rissen die Spieler des Halleschen FC die Hände nach oben. Dank des 2:0-Erfolgs im Kellerduell mit Rot-Weiss Essen haben sich die Saalestädter ganz nah an den Klassenerhalt herangebracht. Glückwünsche nahm Cheftrainer Sreto Ristic noch nicht an, aber möglicherweise folgt das am Sonntag.
Ristic: "Noch nicht"
Wenn der VfB Oldenburg sein Spiel gegen den FSV Zwickau nicht gewinnt, dann darf der HFC den Klassenerhalt auf dem Sofa feiern. Doch soweit ist es noch nicht, denn die Norddeutschen spielen erst am Sonntag. Trotzdem war die Erleichterung bei den Hallensern groß – auch Sreto Ristic klatschte mit seinen Spielern ab, herzte den einen oder anderen Akteur. Nur Glückwünsche nahm der Fußballlehrer nicht an. "Noch nicht", führte Ristic mit einem Lächeln bei "MagentaSport" aus. "Wir werden sicherlich das Spiel morgen verfolgen. Aber was wir tun konnten, haben wir getan."
Im Kellerduell mit Rot-Weiss Essen wirkte der HFC anfangs nervös, die Gäste hatten das Chancenplus. Dann netzte RWE ins eigene Tor ein. "Das Ergebnis zählt. Das Spiel war nicht so, wie wir uns zuletzt präsentiert hatten", fand auch Ristic, dass seine Mannschaft nicht das spielangebende Team war. Die Fans standen nach Abpfiff trotzdem zum Teil auf dem Zaun, weil eben der Sieg für den HFC sprach. "Das Ziel war ganz klar, dass wir da hinkommen, wo wir heute sind. Dass das so glatt gelaufen ist… Dass wir Spiele verlieren, war auch klar, aber wir waren jedes Spiel am Limit", sprach Ristic letztendlich schon vom "gefühlten" Klassenerhalt.
Nietfeld als Symbol für die Leidenschaft
Fakt ist, dass die Hallenser einen Vorsprung von sechs Punkten auf Oldenburg wahren – zudem das bessere Torverhältnis und noch RWE zwischen sich und dem VfB haben. "Wir schauen mal, was morgen passiert. Es war ein Riesenschritt, aber abschließend feiern können wir es noch nicht", fand auch Kapitän Jonas Nietfeld. Mit zwei beherzten Blocks verhinderte er zwischenzeitlich den Ausgleich. "Es war brutal wichtig, dass wir das Ding heute ziehen. Es war nicht das schönste Spiel, aber das ist auch egal", so der Abwehrspieler. Worte, die zum Lob und Stolz des Cheftrainers passten.
Denn Ristic betonte, dass die Leidenschaft und Gier seiner Spieler die Schlüssel zum Erfolg waren. "Ich habe als Trainer noch nie ein Tor geschossen oder eine Chance vereitelt. Das waren die Jungs", erklärte Ristic stolz. "Meine Aufgabe ist es, zu sagen, in welche Richtung wir ziehen. Und sie haben gezogen bis zum Schluss." Der Klassenerhalt des HFC – sofern er es denn schon wird – wird für Ristic als Gemeinschaftsprojekt in die Karriere eingehen. Ein Kapitel, auf das die Saalestädter am Ende dann zufrieden schauen werden. Sollte Oldenburg am Sonntag siegreich sein, kann Halle den Liga-Verbleib am nächsten Samstag gegen Wiesbaden endgültig unter Dach und Fach bringen – schon ein Punkt würde sicher genügen.