Dotchev vor dem Aus? Gerüchte um Härtel und Thielemann

Eigentlich schien die Sache klar: Pavel Dotchev sitzt auch in der kommenden Saison beim FC Erzgebirge Aue auf der Trainerbank – das verkündete er Ende April höchstselbst. Doch hinter den Kulissen knirscht es offenbar. Wie "Tag24" und "Bild" übereinstimmend berichten, soll der 57-Jährige vor dem Aus stehen. Als Nachfolger sind Jens Härtel und Ronny Thielemann im Gespräch.

Dotchev beim Rapport

Steht Dotchev am kommenden Samstag beim Spiel in Bayreuth zum letzten Mal für Erzgebirge Aue an der Seitenlinie? Laut "Tag24" musste der Deutsch-Bulgare am Dienstagvormittag zum Rapport bei Interims-Geschäftsführer Olaf Albrecht und Sportchef Matthias Heidrich. Die genauen Hintergründe sind nicht bekannt, möglicherweise war der schwache Auftritt gegen Ingolstadt der Auslöser. Anschließend hatte er auch nicht an der Pressekonferenz teilgenommen – allerdings aus gesundheitlichen Gründen. Sportlich hat Dotchev die Ziele mit den Veilchen aber erreicht und sie in einer schwierigen Situation aus dem Tabellenkeller zum Klassenerhalt geführt.

Dennoch wollen die Sachsen offenbar eine Veränderung auf dem Trainerposten vornehmen – und sollen dafür Jens Härtel ins Auge gefasst haben. Der "Bild" zufolge bestehe schon "seit längerem" loser Kontakt zwischen dem FCE und dem 53-Jährigen. Härtel war im vergangenen November beim F.C. Hansa Rostock freigestellt worden. Zuvor hatte er die Kogge 2021 in die 2. Bundesliga geführt, was ihm 2018 auch mit dem 1. FC Magdeburg gelungen war.

Bereits vor einem halben Jahr, als Aue auf der Suche nach einem Nachfolger für NLZ-Leiter Carsten Müller war, der nach dem Aus von Timo Rost interimsweise übernommen hatte, soll Härtel ein Thema gewesen sein. Damals sagte er jedoch ab, weil er sich nach seinem Aus in Rostock eine längere Ruhephase gönnen wollte.

Kommt auch Thielemann?

Hat der FCE jetzt bessere Chancen? Sein Vertrag in Rostock endet zum 30. Juni, sodass er für die neue Saison verfügbar wäre. Sollte Härtel tatsächlich seine Zusage geben, wird spekuliert, dass er seinen langjährigen Co-Trainer Ronny Thielemann mitbringen könnte. Der gebürtige Auer ist seit Februar für den FSV Zwickau aktiv und steht trotz des Abstiegs weiterhin unter Vertrag. Entsprechend würde eine Ablöse fällig werden.

Auch bei Dotchev müsste Aue Geld auf den Tisch legen. Denn noch immer besitzt er bei den Veilchen einen unbefristeten Tag. Nachdem er im Anschluss an den Zweitliga-Abstieg vor einem Jahr freigestellt worden war, klagte er gegen seine Entlassung. Für Anfang dieses Jahres war bereits ein Termin vor dem Arbeitsgericht in Chemnitz angesetzt, der nach der Rückkehr auf den Trainerstuhl Anfang Dezember jedoch hinfällig wurde. Trennen sich jetzt die Wege nach nur einem halben Jahr wieder? Es wäre das dritte Mal, das Dotchev vorzeitig gehen müsste – und das trotz einer Bilanz von 30 Punkten aus 20 Spielen.

   

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