Bestätigt! Waldhof trennt sich von Trainer Christian Neidhart
Was am Freitagabend bereits durchgesickert war, ist nun amtlich: Der SV Waldhof Mannheim geht ohne Trainer Christian Neidhart in die kommende Saison. Diese Entscheidung sei "im beidseitigen Einvernehmen" nach mehreren Gesprächen in den vergangenen Tagen getroffen worden, teilten die Kurpfälzer am Sonntag mit. Der noch bis 2024 laufende Vertrag wird aufgelöst. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Aufstieg sei "machbar gewesen"
Überraschend kommt die Trennung nicht, nachdem Neidhart mit seiner Mannschaft einerseits den Aufstieg verpasst und andererseits vor zwei Wochen nach der Niederlage gegen Oldenburg in einer Brandrede die fehlende Rückendeckung innerhalb des Vereins angeprangert sowie die Unruhe im Umfeld und die Infrastruktur kritisiert hatte. "Gemeinsam mit Christian sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir das laufende Arbeitsverhältnis im Einvernehmen auflösen werden", erklärt Sport-Geschäftsführer Tim Schork in einer Mitteilung des Vereins. Gleichzeitig richtet er einen Dank an Neidhart: "Er hatte vor Saisonbeginn mit der Integration neuer Spieler, eines neuen Trainerteams und der gestiegenen Erwartungshaltung eine schwere Aufgabe angetreten." Dennoch sei der Aufstieg bis Spieltag 35 machbar gewesen, sagt Schork, der dem 54-Jährigen auch in kritischen Saisonphasen wie vor dem Jahreswechsel das Vertrauen ausgesprochen hatte, um Kontinuität auf der Trainerposition zu schaffen. Nun kommt es dennoch nach einem Jahr zur Trennung.
"Ich möchte mich bei den Verantwortlichen für das in mich gesetzte Vertrauen vor der Saison 22/23 bedanken", verabschiedet sich Neidhart und blickt auf eine "sehr emotionale Zeit mit Höhen und Tiefen" zurück. "Dass wir die Saison als beste Heimmannschaft beenden konnten, freut mich für uns und unsere Fans sehr." In den vergangenen Tagen sei er mit den Verantwortlichen "in unseren gemeinsamen Gesprächen" zu dem Entschluss gekommen, dass wir nicht über das Saisonende hinaus zusammenarbeiten werden. Der gebürtige Braunschweiger wünscht dem Verein und der Mannschaft "alles Gute" und kündigt an, "auch zukünftig gerne das Carl-Benz-Stadion besuchen" zu wollen.
Suche nach Nachfolger läuft
Übernommen hatte Neidhart das Trainerteam zu Saisonbeginn von Patrick Glöckner. Aus den 38 Liga-Spielen unter seiner Leitung holte Mannheim 60 Punkte, was einen Schnitt von 1,58 Zählern bedeutet. Punktetechnisch hat Mannheim damit die zweitbeste Saison in der 3. Liga gespielt, beendete die Spielzeit jedoch nur auf Platz sieben. Dabei hatten die Mannheimer zu Saisonbeginn den Aufstieg als Ziel ausgerufen. Doch insbesondere in Auswärtsspielen blieb der SVW weit hinter den Erwartungen und konnte nur vier Spiele gewinnen. Auf der anderen Seite ist Mannheim mit 46 Punkten das beste Heimteam.
Im DFB-Pokal erreichte der Waldhof nach einem Sieg gegen Holstein Kiel die zweite Runde, im Landespokal war dagegen bereits im Viertelfinale nach einer Niederlage gegen Viertligist Astoria Walldorf Schluss. Wer den gebürtigen Braunschweiger ersetzen wird, ist noch offen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft aber bereits auf Hochtouren. "Seitdem wir mit Christian Klarheit über seine Zukunft erzielt haben, sondieren wir den Trainermarkt", erklärt Schork. "Wir befinden uns in Gesprächen mit verschiedenen Kandidaten." Neben Neidhart verlassen auch 13 Spieler den Verein, es wird also zu einem Umbruch kommen.