"Unglaublich stolz": SVWW will nach Tiefschlag "Vollgas geben"

Denkbar knapp hat der SV Wehen Wiesbaden am vergangenen Samstag den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. Ein Tiefschlag, doch viel Zeit zum Ärgern blieb nicht, denn bereits am Freitag steht nun das Hinspiel der Relegation gegen Arminia Bielefeld (20:45 Uhr) an. Die Hessen wollen "Vollgas geben" und den ersten Schritt Richtung 2. Liga machen – um nächsten Dienstag doch noch richtig feiern zu können.

"Hat wehgetan"

Knapp vier Minuten lang wurde er am vergangenen Samstag etwas voreilig gefeiert, der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch dann schoss Osnabrück in der Nachspielzeit zwei Tore gegen Dortmund II, drehte die Partie damit und sicherte sich den direkten Aufstieg, während für Wiesbaden nur Rang 4 und damit die Teilnahme an der ungeliebten Relegation blieb. "Im ersten Moment waren wir schon enttäuscht, dass hat man in der Kabine auch gemerkt", berichtete Trainer Markus Kauczinski, der nach Gelb-Sperre wieder an der Seitenlinie steht darf, bei der Pressekonferenz am Mittwoch. "Es hat natürlich wehgetan, weil wir gefühlt schon aufgestiegen waren."

Doch nach einem freien Tag habe die Mannschaft am Montag über die verfrühte Aufstiegsparty schon wieder lachen können, wie auch Kapitän Johannes Wurtz bestätigte: "Die positive Stimmung und die Verrücktheit waren sofort wieder da. Das hat mich extrem stolz gemacht und hat gezeigt, was wir für eine überragende Truppe sind – auch charakterlich." Nach dem Tiefschlag überwiege nun die Vorfreude. "Wir wollen nochmal Vollgas geben."

"Harter und spannender" Kampf erwartet

Am Freitag steht in der heimischen Brita-Arena das Hinspiel der Relegation gegen Arminia Bielefeld an, das die Wiesbadener mit Selbstvertrauen angehen. "Wir haben immer wieder gezeigt, dass wir dem Druck stand halten können", sagte Wurtz. Statistiken, wonach der Drittligist bislang zehn von 14 Relegationsduellen für sich entscheiden konnte, wollte der Offensivspieler keine allzu große Bedeutung beimessen. "Es wird schlichtweg darauf ankommen, dass wir uns auf unser Spiel fokussieren, aktiv sind und alles drumherum ausblenden." Kauczinski ist zuversichtlich, dass das gelingen wird: "Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, solch bedeutende Spiele zu haben."

Der SVWW-Coach erwartet einen "harten und spannenden" Kampf und warnte davor, sich von der 0:4-Niederlage der Ostwestfalen in Magdeburg am vergangen Sonntag blenden zu lassen: "Es wäre ein Fehler, den Ereignissen nachzuhängen. So wie wir das nicht machen, wird es auch die Arminia nicht mehr tun. Gemeinsam mit ihren Fans werden sie alles dafür geben, um den Abstieg zu verhindern." In Sachen Erfahrung und Körperlichkeit sieht Kauczinski gar einen leichten Vorteil beim DSC, sagte aber auch: "Wir haben die Stärke, Bielefeld Schwierigkeiten zu bereiten."

Goppel vor Comeback?

Nicht dazu beitragen können Dominik Bauer (Knieprobleme), Arthur Lyska (Innenbandriss) und Max Reinthaler (Rot-Sperre), dafür steht Florian Carstens nach seiner Gelb-Sperre wieder zur Verfügung. Zudem konnten Lucas Brumme (Knie-OP) und Thijmen Goppel (Kniearthroskopie) in dieser Woche wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren, sodass sie am Freitag eine Option sein könnten. Gerade bei Goppel hatte Kauczinski "ein gutes Gefühl", zumal er für "besondere Momente" wichtig sein könne. Diese wollen die Wiesbadener am Freitag vor wohl ausverkauftem Haus kreieren, um mit einer guten Ausgangslage in das entscheidende Rückspiel am kommenden Dienstag zu gehen und dann doch noch feiern zu können. Bei beiden Spielen wird übrigens neben einem Vierten Offiziellen an der Seitenlinie auch der VAR im Einsatz sein.