Landespokal-Finale: Halle gewinnt knapp, Lübeck spät
Der Hallesche FC konnte das Landespokal-Finale gegen Oberligist Einheit Wernigerode mit 1:0 für sich entscheiden und so den 10. Pokalsieg der Historie einfahren. Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck drehte indes das Spiel gegen Weiche Flensburg in der Nachspielzeit und gewann so 2:1. Beide Klubs konnten damit das Ticket für den DFB-Pokal im kommenden Jahr buchen.
Berko bringt HFC früh auf die Siegerstraße
Eine durchwachsene Saison sollte beim Halleschen FC mit einem Sieg im Landespokal doch noch etwas positiver abgeschlossen werden. Hierbei trafen sie auf den Fünftligisten Einheit Wernigerode, der den HFC im vergangenen Jahr aus dem Pokal kegelte. Dieses Jahr wollte der Favorit aber früh zeigen, dass beim Spiel in Halberstadt nichts für den Underdog zu holen ist. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Halle-Angreifer Berko von Bolyki eingesetzt wurde, drei Gegenspieler abschüttelte und zum frühen 1:0 für den HFC einschoss. Der Oberligist war um eine direkte Antwort bemüht, traf in Person von Stürmer Baro allerdings lediglich die Latte (4.). Auch danach war Wernigerode aktiver. Erneut brach Baro durch und versuchte es aus spitzem Winkel, doch war Keeper Gebhardt auf der Hut und wehrte ab (19.). Danach ebbte der Sturmlauf des Underdog ab. In der 23. Spielminute versuchte es Zimmerschied per Hacke, scheiterte aber an Keeper Helmstedt. Noch knapper wurde es kurz vor der Pause, als Bolyki aus 17 Metern scheiterte, ehe Berko aus kurzer Distanz Helmstedt anschoss – zuvor aber sowieso im Abseits stand (36.). Mit der knappen Hallenser Führung ging es neun Minuten später in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel erschienen die Oberligisten wieder aktiver. Einen Schuss von Dörnte konnte Gebhardt aber abfangen (49.). Kurz darauf wurde ein Schuss von Baro in höchster Not geblockt (56.). Erst danach kaum auch Halle wieder zum Zuge. Erst schnappte sich Helmstedt einen Schuss von Bolyki im Nachfassen (58.), ehe Berko aus kurzer Distanz an einem Einheit-Bein scheiterte (60.). In der 67. Minute hatte der freistehende Bolyki dann die Riesenchance auf das 2:0, setzte die Kugel aber lediglich an den Pfosten. Auf der Gegenseite verpasste Joker Friebe mit seiner Direktabnahme nach Flanke den Ausgleich (73.). Generell versuchte der Underdog auf das 1:1 zu drücken, wobei aber langsam die Kondition abnahm. Der HFC verteidigte aber geschickt und brachte das 1:0 über die Zeit. Am Ende stand der 10. Pokalgewinn für den HFC, der gleichbedeutend mit der Qualifikation für die finanziell lukrative erste Runde des DFB-Pokals ist.
VfB dreht das Spiel in der Nachspielzeit
Eine starke Saison des VfB Lübeck, die mit dem Aufstieg in die 3. Liga endete, sollte durch den Pokalsieg abgerundet werden. Der Gegner war dabei aber keinesfalls ein klassischer Underdog. So traf der VfB auf den SC Weiche Flensburg, der die Regionalliga Nord als Tabellenfünfter abschloss. Die erste Chance gehörte dennoch dem Aufsteiger. Nach einer Ablage von Hauptmann schoss Gözüsirin von der Strafraumkante, scheiterte aber an der guten Parade von SC-Keeper Heim (12.). Eine Minute später ergab sich für Thiel die Großchance, doch frei vor Heim schloss der Lübecker nichts selbst ab, sondern legte in die Mitte, wo keiner mitgelaufen war. In der 24. Minute hätte der VfB dann gerne einen Strafstoß zugesprochen bekommen, nachdem Boland im SC-Sechzehner zu Fall kam, was jedoch nicht geschah. Wenig später mussten die Lübecker sann aber einmal tief durchatmen, als die Kugel nach einem Abschluss von Cornils im Netz landete, der Flensburger aber zuvor im Abseits stand (32.). Kurz vor der Pause bekam Farrona Pulido die Großchance auf die Führung, setzte seinen Schuss aus kurzer Distanz jedoch nur neben den Kasten (42.). Ohne Treffer ging es in die Kabinen.
Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Urplötzlich waren die Flensburger die auffälligere Mannschaft und belohnten sich dafür auch prompt. Nach einem schwachen Abschluss von Farrona Pulido machten es die Hausherren schnell und brachten den aufgerückten Rehfeldt in Schussposition, was er mit einem wuchtigen Schuss aus 19 Metern belohnte, der zum 1:0 für den Regionalligisten in den Winkel flog (56.). Drei Minuten später trafen auch die Lübecker, doch aufgrund eines Stoßens von Löhden fand der Treffer keine Anerkennung. In der Folge wurde die Partie immer hitziger – und so spielerisch durchaus fahrig. Es wurde ein Kampf – den der VfB annahm und sich spät belohnte. Ein lange Ball konnte von den Gastgebern nur unzureichend vor die Füße von Rüdiger geklärt werden, der aus spitzem Winkel wuchtig das 1:1 erzielte (84.). Als alles nach einer Verlängerung aussah, sollte dann noch der Lucky Punch für den VfB erfolgen. Einen Schuss von Drinkuth konnte Keeper Heim nur nach vorne prallen lassen, wo Hovi lauerte und in der Nachspielzeit das Spiel drehte (90.+3.). Es sollte auch der Schlusspunkt sein. Neben der 3. Liga kann Lübeck somit auch mit dem DFB-Pokal in der kommenden Spielzeit planen.