2:1 in Bielefeld: Wiesbaden steigt in die 2. Bundesliga auf

Der SV Wehen Wiesbaden ist nach drei Jahren zurück in der 2. Bundesliga. Die Hessen gewannen am Dienstagabend auch das Rückspiel in der Relegation und sorgten damit dafür, dass Arminia Bielefeld den zweiten Abstieg in Folge erlebt. Matchwinner auf Seiten des Kauczinski-Teams war Hollerbach, der das Spiel nach einer frühen Führung der Ostwestfalen mit zwei Treffern quasi im Alleingang drehte. 

Hollerbach schnürt einen Doppelpack

Nach der heftigen Schmach in Wiesbaden sah Koschinat dringenden Handlungsbedarf und stellte die Startelf der Arminen auf fünf Positionen um. So begannen Hüsing, Bello, Kanuric, Consbruch und Klos anstelle von Gebauer, Oczipka, Prietl, Rzatkowski und Serra. Sein Gegenüber Kauczinski verzichtete hingegen auf jegliche Wechsel und schickte die gleiche Elf auf das Feld wie im Hinspiel.

Für die Bielefelder – beim Aufwärmen mit Pfiffen vom eigenen Anhang empfangen – ging es in erster Linie um Wiedergutmachung, der Klassenerhalt schien durch die Hypothek des 0:4 kaum noch machbar. Doch tatsächlich erwischte der DSC einen richtig guten Start. Nach einem weiten Ball von Fraisl legte Lasme per Kopf quer auf Klos, dessen perfekt getroffene Direktabnahme unter Wiesbadens Torhüter Stritzel hindurch zum frühen 1:0 für die Bielefelder über die Torlinie kullerte (4.). Die Hoffnung war zurück auf der Alm, zumal die Arminia sofort nachsetzte. Hüsing köpfte bei zwei guten Möglichkeiten aber einmal am Tor vorbei (17.) und einmal an die Querlatte (27.). Zudem hielt Stritzel bei einem Kopfball von Consbruch fantastisch (28.).

Die Gäste schwammen zu diesem Zeitpunkt schon gewaltig, wurden durch die fahrlässige Abwehr der Bielefelder aber plötzlich wieder aufgebaut. Bei einem Wiesbadener Befreiungsschlag sprang Andrade unter dem Ball hindurch, weswegen Prtajin Hollerbach in Szene setzen konnte. Der 22-Jährige lief alleine auf Fraisl zu und traf durch dessen Beine hindurch zum 1:1 (35.). Ein echter Killer der Stimmung, die auch Klos nicht mehr neu beleben konnte. Der Kapitän scheiterte kurz darauf an einer Parade von Stritzel, bevor Consbruch den Ball links am halbleeren Tor vorbeiköpfte (41.). Es hätte das 2:1 für die Hausherren sein müssen, die stattdessen aber mit einem Rückstand in die Pause gingen. Und wieder traf Hollerbach, der zunächst Jäkel und Hack umdribbelte und beim Abschluss Glück hatte, das Hüsing den Ball noch unhaltbar zum 1:2 abfälschte (45.+2).

Bielefeld kommt nicht mehr zurück

Koschinat reagierte zur Halbzeit, indem er Jäkel und Vasiliadis vom Feld nahm und dafür Sidler und den erst 16-jährigen Koch brachte. Große Effekte erzielte er dadurch aber zunächst nicht. Einmal mehr machte sich stattdessen Hollerbach auf die Reise, konnte von Andrade nicht gestoppt werden und fand schließlich in Fraisl seinen Meister, der den Abschluss aus spitzem Winkel noch mit den Fingerspitzen zur Ecke um den Pfosten lenkte (50.). Bielefeld wurde hingegen lediglich durch zwei Distanzschüsse von Sidler (52. und 62.) gefährlich. Ansonsten plätscherte das Spiel nun vor sich hin, da Bielefeld jegliche Durchschlagskraft vermissen ließ und Wiesbaden gar nichts mehr machen wollte.

Erst zwanzig Minuten vor dem Ende kam wieder etwas Bewegung ins Spiel, als Fechner für seinen Torhüter erst gegen Klos und dann noch gegen Hüsing blockte (69.). Auf der anderen Seite schlenzte der zuvor eingewechselte Froese einen Ball nur knapp über den Bielefelder Kasten (72.). Spätestens als Koschinat unter dem Applaus der Anhänger Klos aus der Begegnung nahm, hatten sich die Ostwestfalen aber ihrem Schicksal ergeben (81.).

Der SV Wehen Wiesbaden ist damit nach drei Jahren in der 3. Liga wieder zurück im Fußball-Unterhaus und stürzt den DSC Arminia Bielefeld ins Tal der Tränen. Spielten die Ostwestfalen vor einem Jahr noch in der Bundesliga, müssen sie nun den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Dort fand man sich zuletzt in der Spielzeit 2014/15 wieder. Einziger verbliebener Spieler von damals: Kapitän Fabian Klos.

   

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