Wie Mutzel bei Arminia Bielefeld den Neuanfang einleiten will
Nach dem direkten Durchmarsch von der Bundesliga in die 3. Liga steht Arminia Bielefeld vor einem "kompletten Neuanfang" wie Geschäftsführer Christoph Wortmann ankündigte. Diesen einzuleiten, wird vor allem die Aufgabe von Michael Mutzel sein, der am Mittwoch als neuer Sport-Geschäftsführer präsentiert wurde. Wie der 43-Jährige die Mission angehen will.
Erst drei Spieler unter Vertrag
Keine zwölf Stunden, nachdem am Dienstagabend der Abstieg aus der 2. Bundesliga besiegelt war, gab der DSC am Mittwochmorgen die Verpflichtung von Michael Mutzel als neuem Sport-Geschäftsführer bekannt. Unterschrieben hatte der 43-Jährige bereits zu Beginn des Monats, doch verkündet wurde der Deal erst jetzt. Gleichwohl hat er sich zuletzt bereits ein Bild von der Mannschaft gemacht, wie er bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz am Mittwoch berichtete: "Ich habe die Situation in den vergangene Wochen genau beobachtet und war beim Spiel auf St. Pauli auch im Stadion." Aktiv werden konnte Mutzel bislang noch nicht, doch das soll sich jetzt ändern: "Ich muss die Menschen kennenlernen und viele Gespräche führen. Und dann geht es daran, eine klasse Mannschaft aufzubauen."
Bislang verfügen laut der "Neuen Westfälischen" mit Christopher Schepp sowie den zuletzt ausgeliehenen Sebastian Müller (Hallescher FC) und Vladislav Cherny (SC Wiedenbrück) nur drei Spieler über einen Vertrag für die 3. Liga. "Ich kann versprechen, dass ich alles dafür tun werde, dass wir in einigen Wochen eine Mannschaft präsentieren, die Bock auf Arminia Bielefeld hat", kündigte Mutzel an. "Ich werde alle meine Energie reingeben, dass wir wieder in die Erfolgsspur kommen und wir mit einer spannenden Mannschaft den Turnaround schaffen. Der Verein hat richtig Power."
"Brauchen Spieler, die für Arminia brennen"
Bei der Zusammenstellung des Kaders will der 43-Jährige auch auf Akteure aus dem eigenen Nachwuchs setzen. "Ich bin ein Freund von jungen Spielern. Die U17 ist Meister geworden, der Unterbau ist also spannend. Im Optimalfall baut man davon einige Jungs oben ein." Doch allein mit Talenten werde es nicht gehen. "Jede Mannschaft braucht Spieler, die das Heft in die Hand nehmen. Wir brauchen Spieler, die für Arminia brennen", so Mutzel. Einer von diesen Akteuren ist Fabian Klos, der gerne bleiben möchte. "Mit ihm werde ich mich zeitnah austauschen", kündigte der neue Sportchef an. Bleiben soll auch Jomaine Consbruch: "Er ist ein Junge aus der Region. Natürlich wäre es klasse, wenn er bleibt. Ich werde alles dafür tun, dass er bleibt." Mit Trainer Uwe Koschinat will Mutzel sich ebenfalls zeitnah austauschen.
Ein konkretes Saisonziel will er dagegen noch nicht ausrufen: "Wenn am 1. September das Transferfenster schließt, bin ich bereit, über Ziele zu sprechen." Alles andere als der direkte Wiederaufstieg dürfte allerdings nicht in Frage kommen – allein schon aus finanziellen Gründen. Präsident Rainer Schütte betonte aber: "Für die nächsten zwei Jahre sind wir durchfinanziert. Wenn wir die Zuschauer und Sponsoren verlieren, wird es ab dem dritten Jahr schwierig." Personelle Konsequenzen innerhalb des Vorstands oder des Aufsichtsrats soll es im Übrigen nicht geben: "Darüber haben wir im Präsidium und Aufsichtsrat nicht nachgedacht, weil wir hart gearbeitet haben. Wir haben nur bedingt Einfluss auf den sportlichen Bereich", so Schütte. Dass dieser nach zwei Abstiegen in Folge nun wieder positive Schlagzeilen schreibt, das ist nun die Aufgabe von Michael Mutzel.