Wagner warnt: "Wer jetzt schon feiert, da flippe ich aus"
Die SpVgg Unterhaching hat den ersten Schritt zur Drittliga-Rückkehr gemacht. Beim 2:1-Sieg in Cottbus konnten sich die Oberbayern einen Vorteil für das Rückspiel erspielen. Trotzdem erwartet Cheftrainer Sandro Wagner ein weiteres Auswärtsspiel im eigenen Stadion, weswegen er die Sinne seiner Mannschaft schärfen wollte. Auch eigene Versäumnisse sprach er an.
"Das nervt mich am meisten"
Sandro Wagner hat sein vorletztes Spiel mit der Spielvereinigung siegreich gestaltet. Nun fehlt nur noch der letzte Schritt, um die Hachinger nach zwei Jahren wieder in die 3. Liga zu führen. Doch der Vorsprung ist dünn. "Wer jetzt schon feiert, da flippe ich aus", kündigte 35-jährige Cheftrainer an. Das Ergebnis sei "lächerlich" im Vergleich zu dem, was im Rückspiel noch kommen könnte. Womöglich reicht am Ende aber auch das eine Tor als Unterschied aus, das Unterhaching in Cottbus geschossen hat. Klarheit haben die Mannschaften erst nach Abpfiff am Sonntag.
Bis dahin will Wagner die Sinne seiner Mannschaft schärfen. "Mir hat gefallen, wie wir in den Zweikämpfen agiert haben. Wir haben immer wieder die Zonen gesucht, in denen wir geglaubt haben, dass Cottbus anfällig ist", zeigte sich der SpVgg-Coach recht zufrieden. Aber: "Es gibt ein paar Punkte, die wir intern aufarbeiten müssen." Unter anderem wird wohl der Fitnesszustand der Hachinger auf der Besprechungsliste stehen. "Dass meine Jungs ab Minute 30 oder 40 Krämpfe haben, hatten wir noch nie. Und dann noch sechs, sieben, acht Stück. Das kann nicht sein. Da hat irgendetwas in der Vorbereitung nicht gestimmt, das nervt mich am meisten."
Skarlatidis wird zum Matchwinner
Eine Szene, in der nicht eindeutig war, ob David Pisot ausgewechselt werden musste oder nicht, erhitzte auch bei Energie Cottbus die Gemüter. Nach Abpfiff suchte FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz das Gespräch mit Wagner. "Die Szene war mir unangenehm, und ich habe mich entschuldigt. Als junger Trainer wusste ich nicht, wie ich reagieren soll", kommentierte der 35-Jährige die Situation. Dass später Becherwürfe für die Hachinger Spieler folgten, schob Wagner beiseite. "Ich finde die Fans sensationell, die waren wirklich auch zu 95 Prozent total in Ordnung zu uns und fair", zog der Haching-Coach seinen Hut. Im eigenen Stadion rechnete Wagner daher auch mit einem weiteren Auswärtsspiel, wenn die Cottbuser am Sonntag (13 Uhr) nach Unterhaching reisen. Mindestens 3.000 Fans werden es wohl sein.
Dann benötigt die Mannschaft von Sandro Wagner die letzten Körner. Wie das aussehen kann, bewiesen die Hachinger vor allem in der Anfangsphase der Partie. "Das Spiel hatte absolut das, was ein Relegationsspiel benötigt", fand Simon Skarlatidis am Mikrofon von "MagentaSport". Er bekam kurioserweise auf dem Spielbogen die Vorlagen für beide Tore, obwohl seine Schüsse ausschlaggebend für die Treffer waren. "Ganz ehrlich? Das ist mir so scheißegal. Die Dinger fliegen ins Tor. Wenn wir sie alle zusammen reinschießen, ist mir das auch egal", musste der 166-fache Drittliga-Spieler über die Entstehung der Tore lachen.
Lizenz bereits sicher?
Nun freue er sich auf das Rückspiel. "Wir haben uns verrückt, verrückt, verrückt vorbereitet. Alles im fairsten Sinne. Wir haben nicht mit der anderen Sache zu tun gehabt", so Skarlatidis. So soll auch am Sonntag der Fokus weiter auf dem Sportlichen liegen – und zwar offenbar mit der fixen Drittliga-Lizenz in der Hinterhand, wie Sandro Wagner in der Pressekonferenz bereits durchblicken ließ.