VfB-Sportvorstand: "Das Ziel kann nicht der Klassenerhalt sein"
Nach zwei Jahren ist der VfB Lübeck zurück in die 3. Liga – und will anders als beim letzten Mal nicht wieder direkt absteigen. Und dennoch: "Das Ziel kann nicht der Klassenerhalt sein", kündigt Sportvorstand Sebastian Harms in einem Interview mit den "Lübecker Nachrichten" etwas überraschend an.
VfB will sich im Profifußball etablieren
Um was wird es für den VfB Lübeck in der kommenden Saison nach der Rückkehr in den Profifußball gehen? Laut Harms jedenfalls nicht nur darum, "nicht abzusteigen", wie er betont. "Das Ziel kann nicht der Klassenerhalt sein. Das wäre, als ginge man in eine Mathearbeit, mit dem Ziel, eine vier minus zu schreiben." Ziel sei, sich im Profifußball zu etablieren und sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. "Erfolg kaufen – das können wir nicht. Wir werden es uns selbst erarbeiten müssen. Aber das Fundament ist gelegt und jetzt geht es um die nächsten Schritte. Nach oben gibt es keine Limits.“ Der 44-Jährige gibt sich selbstbewusst: "Wir wissen, was wir können, haben einen klaren Plan, eine Vision und einen guten Spirit. Das gibt es nicht an jedem Standort."
Die Vision für die Zukunft hänge derweil davon ab, "wie schnell die nächsten Schritte erfolgen. Für höhere Ambitionen müssen wir junge Spieler weiter fördern, den Kreis der Jungen langsam erhöhen und so das Team, das in ein paar Jahren angreifen kann, selbst herstellen. Mit der Unterstützung in den ersten Jahren durch gestandene Leute".
"Irgendwann" in die 2. Liga
Ist die 2. Liga mittelfristig das Ziel? "Irgendwann wird der VfB Lübeck – wenn es gut läuft – soweit sein, dass wir uns auch über die 2. Bundesliga Gedanken machen können", blickt Harms voraus, sagt aber auch: "Das wird noch ein paar Jahre dauern." Vorerst wollen sich die Lübecker am SC Verl orientieren: "Er schwimmt auch nicht im Geld, hat es aber mit seinen Voraussetzungen hervorragend gemacht. Das könnte eine Orientierung sein." Die mannschaftliche Geschlossenheit soll die Basis sein. "Generell soll man hierherkommen und merken: Hier wird man als Fan mitgenommen, von einer Mannschaft, die arbeitet und mutig ist." Ob das gelingt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.