Cottbus im Tal der Tränen: "Wir werden wieder angreifen"
"Wir steigen am Sonntag auf", hatte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz im Vorfeld der Partie bei der SpVgg Unterhaching prophezeit, lag damit jedoch falsch. Denn nach dem Hinspiel (1:2) verloren die Lausitzer auch das Rückspiel (0:2) und müssen trotz der Meisterschaft eine weitere Runde in der Regionalliga drehen. Trainer Claus-Dieter Wollitz war mächtig wütend, gab sich aber kämpferisch.
"Durch zwei Einwürfe unsere ganze Arbeit kaputt gemacht"
Viel konträrer hätten die Bilder am Sonntagnachmittag im Hachinger Sportpark nicht sein können: Während auf der einen Hälfte des Platzes die Hachinger Spieler zu "We are the Champions" den Aufstieg feierten, flossen bei den Protagonisten der Lausitzer auf der anderen Seite bittere Tränen. "Mehr enttäuscht kann man nicht sein. Im Prinzip haben wir durch zwei Einwürfe unsere ganze Arbeit kaputt gemacht", ärgerte sich Trainer Claus-Dieter Wollitz im "RBB"-Interview, nachdem das 0:1 in Minute 17 aus einem Einwurf resultierte. "Ein dämlicheres Tor kannst du nicht bekommen", schimpfte der 57-Jährige.
"Wir waren bis dahin total im Spiel, haben eine Riesenchance." Auch nach dem Gegentreffer hatte der FCE mehrere Hochkaräter und lief in Person von Thiele (35.) und Badu (46.) gleich zweimal alleine auf das Tor zu. "Wenn du die nicht machst und auf der anderen Seite einfache Fehler machst, steigst du halt nicht auf. Damit ist die Arbeit von zwölf Monaten dahin", so Wollitz. "Wir sind zwar Meister und Pokalsieger, haben aber den großen Wurf nicht hinbekommen. Somit haben wir jetzt nichts in der Hand."
"Wer hinfällt, hat auch wieder aufzustehen"
Statt nach vier Jahren in die 3. Liga zurückzukehren, geht es nun in das fünfte Viertliga-Jahr in Folge. "Wir haben zwei Jahre dafür gekämpft und schaffen es jetzt wegen zwei Spielen mit einer irrsinnigen Regelung nicht", sagte Präsident Sebastian Lemke mit Tränen in den Augen. "Es tut mir leid für die Fans und die Sponsoren. Wir müssen uns entschuldigen." Die Fans bauten das Team nach der Niederlage in Unterhaching derweil mit Sprechhören wieder auf
Den verpassten Aufstieg nun zu verarbeiten, werde "drei, vier Tage" dauern, blickte Wollitz voraus, doch dann will Energie Cottbus einen neuen Anlauf nehmen. "Wer hinfällt, hat auch wieder aufzustehen. Der Klub ist stark, der Klub hat eine Wucht, der Klub kann leiden. Wir werden wieder angreifen", kündigte der 57-Jährige an. Die gute Nachricht: In der kommenden Saison steigt der Nordost-Meister direkt auf, spart sich den Umweg über die Relegation. "Es wäre schon, wenn wir eine starke Mannschaft zusammenstellen könnten." Durchaus möglich jedoch, dass es nun zu einem größeren Umbruch kommen wird, da zahlreiche Verträge auslaufen. Wollitz hofft aber darauf, dass die meisten bleiben: "Vielleicht gibt es diese Charaktere, die sagen, wir versuchen es nochmal. Ansonsten werden wir andere Spieler finden." Damit es im fünften Versuch endlich mit der Rückkehr in den Profifußball klappt.