"Nur Lücken zu füllen, wäre zu wenig": FC Ingolstadt vor Umbruch
Nach einer enttäuschenden Saison mit Tabellenplatz elf und der verpassten Qualifikation für den DFB-Pokal deutet sich beim FC Ingolstadt ein größerer Umbruch an. Sieben Spieler haben die Schanzer bereits verlassen, weitere werden folgen.
"Dem Team fehlen die Argumente"
"Gemischt" fällt es aus, das Fazit von Sportdirektor Ivica Grlic nach einer Saison, in der Ingolstadt zur Winterpause noch unmittelbaren Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hatte, nach dem Jahreswechsel dann aber völlig abstürzte. "Es war eine sehr kritische Situation, als wir anfingen. Der Verein steckte in einer Negativspirale. Priorität hatte der Klassenerhalt – den haben wir geschafft. Aber wir wollten uns auch für den DFB-Pokal qualifizieren – das ist uns nicht gelungen", sagt der 47-Jährige in einem Interview mit dem "Kicker". Zufriedenstellend war die Saison unter dem Strich daher nicht. Platz elf entspreche nicht den Ansprüchen, so Grlic. "Ebenso wenig wie die Tatsache, dass wir uns nicht für den DFB-Pokal qualifiziert haben."
Daher wird es nun einen größeren Umbruch geben. "Nur Lücken zu füllen, wäre zu wenig", kündigt der 47-Jährige an. Als erste Maßnahme hat der FCI keinen der sieben auslaufenden Verträge verlängert. "Dem Team fehlen die Argumente", so Ingolstadts Sportdirektor. Bei den bisher sieben Abgängen wird es allerdings nicht bleiben. "Wir haben letzte Woche mit jedem Einzelnen im Kader über seine Perspektive beim FCI gesprochen. Uns werden sicherlich auch Spieler verlassen, die noch unter Vertrag stehen." Namen nennt Grlic nicht, ein Kandidat dürfte aber Maximilian Neuberger sein, der in der zurückliegenden Serie nur acht Spiele bestritt.
Kommt Aachens Mause?
Mit Blick auf Neuzugänge fordert der 47-Jährige: "Wir brauchen andere Spielertypen, die zu unserer Spielphilosophie passen." Ein Thema soll nach Informationen von liga3-online.de Jannik Mause von Viertligist Alemannia Aachen sein. Beim früheren Drittliga-Klub war der 24-jährige Stürmer in der vergangenen Spielzeit mit 14 Toren und acht Vorlagen der Topscorer. Seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag hat er nicht verlängert, sodass er ablösefrei auf dem Markt ist. Auch Braunschweig, Wiesbaden, Saarbrücken und Essen war zuletzt ein Interesse an Mause nachgesagt worden, doch der FCI scheint derzeit die besten Karten zu haben.
Der 24-Jährige wäre nach Leon Guwara der zweite Neue – und könnte dazu beitragen, dass die Rückkehr in die 2. Liga im zweiten Anlauf gelingt. "Die Mannschaft muss sich so schnell wie möglich finden. Wenn uns das gelingt, werden wir das Maximale herausholen", kündigt Grlic an. Auf den 47-Jährigen wartet in den nächsten Wochen viel Arbeit.