Karlsruher SC: Hakan Calhanoglu im Fokus von Besiktas Istanbul
Kaum ein Spieler in der 3. Liga ist wahrscheinlich mit solch einem Talent gesegnet, wie Hakan Calhanoglu, der derzeit von Bundesligist Hamburger SV an Drittliga-Spitzenreiter Karlsruher SC verliehen ist. Nach Vertragsinhalt müsste der 19-Jährige in der kommenden Spielzeit zum Traditionsverein von der Elbe zurückkehren. Allerdings ist es nach neuesten Meldungen der "Sport Bild" durchaus möglich, dass Calhanoglu nie für den HSV auflaufen wird. Grund dafür ist, dass der türkische Spitzenverein Besiktas Istanbul den hochtalentierten Mittelfeldspieler unter allen Umständen verpflichten möchte.
Kompletter Fußballer
Zweifelsfrei ist der junge Deutsch-Türke der Shootingstar in der 3. Liga, was auch an seinen elf Saisontoren und den acht Torvorlagen deutlich wird. Mit einer brillianten Technik, einem enormen Spielverständnis und einem beeindruckenden Schuss ist der gebürtige Mannheimer gesegnet, der als eines der größten Talente aus der KSC-Schmiede zählt. Er gilt als ein nahezu kompletter Fußballer. Einzig im Kopfballspiel besitzt er noch Steigerungspotential. Deshalb ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass der Spielmacher des badischen Traditionsvereins auch bei Vereinen außerhalb der bundesweiten Landesgrenzen das Interesse geweckt hat.
Interesse aus der Türkei ist „eine Ehre“
Sehr ausgeprägt scheint dabei das Interesse von Besiktas Istanbul zu sein, die den türkischen Juniorennationalspieler sehr gerne verpflichten wollen. Istanbuls Sportchef Semih Usta teilt gegenüber der "Sport Bild" mit: „Wir haben Scouts nach Deutschland geschickt, um dort auch Hakan zu beobachten.“ Auch wenn ein offizielles Angebot noch auf sich warten lässt, so verfällt Usta in regelrechte Lobeshymnen, wenn er sagt: „Er ist ein guter Spieler mit viel Qualität. Ein Talent, das schon in jungen Jahren Verantwortung übernimmt.“ Auch der Spieler selbst sieht die Werberei als Zeichen seiner guten, sportlichen Leistungen: „Dass die großen Vereine in der Türkei mich haben wollen, ist für mich eine Ehre.“
Calhanoglu als Nachfolger van der Vaarts?
Die Schmeicheleien der türkischen Vereine sind sicherlich nett. Dennoch muss auch ehrlich konstatiert werden, dass der Vertrag in Hamburg Gültigkeit besitzt und er deshalb ab Sommer 2013 vom KSC zum HSV wechseln wird. Dies bestätigt auch Hamburgs-Trainer Thorsten Fink: „Nächste Saison soll er von Rafael van der Vaart lernen. Später soll er ihn dann bei uns beerben.“ Bekanntlich hat der Hamburger SV jedoch auch enorme Schulden in Höhe von geschätzten knapp 30 Millionen Euro. Ein Verkauf wäre wirtschaftlich rentabel. Sportlich jedoch das falsche Zeichen, was auch Carl-Edgar Jarchow der Vorstandsvorsitzende des Hamburger SV deutlich macht: „Sicher könnten wir das Geld ganz gut gebrauchen. Aber wir wollen auch unsere Mannschaft weiterentwickeln. Als Spekulationsobjekt haben wir Hakan nicht unter Vertrag genommen.“