Hallescher FC: Ex-Juve-Talent spielt vor – Preisschild für Casar
Vor fast 1.000 Fans hat der Halleschen FC am Mittwochabend die Vorbereitung auf die neue Saison aufgenommen. Neben den neun externen Neuzugängen mischte mit Ex-Juve-Talent Younes Bnou Marzouk auch ein Probespieler mit. Der von Zweitligisten umworbene Aljaz Casar war ebenfalls dabei – und hat ein Preisschild erhalten.
Keine erneute Zittersaison
Sie sind sich beim HFC einig: Eine Zittersaison, wie sie die Saalestädter zuletzt erlebten, soll es nicht mehr geben. "Da mussten schon Ostern und Weihnachten zusammenkommen, dass wir etwas mitnehmen", blickte Sportdirektor Thomas Sobotzik beim Trainingsauftakt im "MDR"-Interview zurück. Ein konkretes Ziel rief der 48-Jährige aber nicht aus: "Wir wollen in jedem Spiel konkurrenzfähig sein. Das bedeutet eine realistische Chance, ein Spiel zu gewinnen. Das war in der vergangenen Saison nicht so."
Unter anderem deswegen, weil der Kader nicht auf jeder Position doppelt besetzt war. Ein Manko, das in dieser Transferperiode behoben werden soll. Neun Neue hat der HFC bereits geholt, weitere werden nach insgesamt 14 Abgängen folgen.
Marzouk trainiert mit
Bedarf besteht unter anderem noch im Sturm, wo mit dem aus Zwickau verpflichteten Dominic Baumann und Andor Bolyki erst zwei Spieler zum Aufgebot gehören. Mit Younes Bnou Marzouk stellte sich am Mittwoch daher ein Probespieler für den Angriff im Training vor. Der 27-jährige Franzose stand zuletzt beim rumänischen Erstligisten Rapid Bukarest unter Vertrag, kam in der vergangenen Saison aber nicht zum Einsatz.
Ausgebildet wurde der Angreifer bei Juventus Turin, für deren U19 er 44 Partien bestritt und 15 Tore erzielte. Zudem bestritt er beim italienischen Rekordmeister sieben Spiele in der UEFA Youth League. Es folgten Stationen in der Schweiz, Schweden, Malte und Rumänien mit insgesamt 76 Erstliga-Spielen. Ebenfalls mit von der Partie beim Trainingsauftakt war auch A-Junior Luca Vujanic.
HFC verlangt wohl 400.000 Euro für Casar
Der von Zweitligisten umworbene Aljaz Casar war ebenfalls dabei. Vor allem der 1. FC Nürnberg und der Karlsruher SC sollen den 22-Jährigen auf dem Zettel haben, waren bisher aber offenbar nicht bereit, ein angemessenes Angebot zu unterbreiten, wie Sobotzik durchblicken ließ: "Wir geben nur dann Spieler ab, die marktgerecht bezahlt werden, wir sind kein Selbstbedienungsladen. Ich finde es nicht seriös, wenn man Spieler verrückt macht, wohl wissend, wie das Preisschild aussieht, und dann mit Beträgen um die Ecke kommt, wo klar ist, dass das nichts werden kann."
Laut dem "Kicker" soll der HFC rund 400.000 Euro fordern. Das entspricht in etwa auch dem Marktwert des Mittelfeldspielers bei "transfermarkt.de" von 350.000 Euro. Ob Nürnberg, Karlsruhe und Co. nachbessern? Sobotzik hofft, dass das Thema in den nächsten Tagen vom Tisch ist.