Ende im Interview: "Mannschaft hat richtig viel Potenzial"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Alexander Ende, neuer Trainer des Sportclub Verl, über seine ersten Eindrücke bei den Ostwestfalen, den Anreiz, wieder ein Senioren-Team zu trainieren, die Ziele mit dem SCV und die möglichen Planungen, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden.

"Ein sehr spannender Verein"

liga3-online.de: Seit rund zwei Wochen sind Sie Cheftrainer des Sportclub Verl. Wie sind Ihre ersten Eindrücke von den Ostwestfalen?

Alexander Ende: Meine ersten Einblicke sind durchweg positiv. Es war sicherlich kein Nachteil, so früh ins Trainingslager zu gehen. Es ist wichtig, die Spieler und auch den Staff abseits des Platzes und der normalen Abläufe kennenzulernen. Diese Kennenlernphase ist immens wichtig. So hatte ich die Möglichkeit, mit dem einen oder anderen Spieler ein längeres Gespräch zu führen. Die Vorbereitungszeit ist eine immens wichtige Phase. Natürlich schafft man hier die Grundlagen für eine lange Saison. Man lernt sich intensiver kennen. Man arbeitet hart und hat auch abseits des Platzes durchaus mal gemeinsam Spaß. Am Ende muss man aber festhalten: Diese Mannschaft hat wirklich richtig viel Potenzial und es macht mir unfassbar viel Freude mit dieser talentierten Truppe zu arbeiten.

Nach Ihrer Station bei Fortuna Köln hatten Sie sich entschieden, in die Nachwuchsabteilung von Borussia Mönchengladbach zurückzukehren. Nun wieder der Schritt in den Senioren-Fußball. Wo macht es Ihnen mehr Spaß?

Erst einmal ist es generell ein Privileg, überhaupt im Fußballgeschäft als Trainer tätig sein zu dürfen. Das ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Ich war damals aber bewusst zu Fortuna Köln gewechselt, um den nächsten Schritt in meiner Trainerlaufbahn zu gehen. Es ist aber so, dass mir sowohl die Junioren-Abteilung als auch der Senioren-Fußball sehr viel Spaß macht. Allerdings kann mir ein Posten als Nachwuchstrainer eines nicht bieten: die Zeit mit den Spielern außerhalb vom Fußball. Bei einem erwachsenen Team kann man vor den Trainingseinheiten auch mal gemeinsam einen Kaffee trinken, bevor es auf den Platz geht oder auch generell andere Themen abseits des Sports besprechen. Vor allem ist es aber schön, als Trainer gemeinsam mit seinem Team etwas entwickeln zu können.

Also ist der Sportclub der perfekte Arbeitgeber?

Der Sportlclub Verl ist ein sehr spannender Verein. Der Verein hat eine klare DNA, eine genaue Idee und hat mehrfach bewiesen, sich gegen alle Widerstände zu behaupten. Man arbeitet ruhig und gewissenhaft, ist bodenständig und arbeitet mit einer gehörigen Portion Demut. Ich bin hier auf eine junge und entwicklungsfähige Truppe gestoßen, für die es in einer Profiliga um einiges geht. Es gibt viele Argumente, die für ein Engagement in Verl gesprochen haben. Da spielt es keine Rolle, dass andere Vereine größere finanzielle Möglichkeiten zur Verfügung haben.

In der 3. Liga betreten Sie Neuland. Wie gut kennen Sie die Liga?

Schon sehr gut, denke ich. Ich bin seit etlichen Jahren interessierter Begleiter dieser Liga. Zum anderen war ich nach meiner Station bei Fortuna Köln ein halbes Jahr vereinslos und hatte die Möglichkeit, fast jede Woche zwei bis drei Spiele vor Ort zu verfolgen.

 

"Unser Ziel ist der Klassenerhalt"

Bei der Nennung der Abstiegskandidaten fällt immer mal wieder der Name Sportclub Verl. Wie gehen Sie mit diesem Druck um?

Ganz ehrlich: Das ist für mich weder Druck, noch Ansporn. Der Sportclub hat bewiesen, dass er sich von solchen Schlagzeilen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Bestes Beispiel ist dafür die vergangene Spielzeit als der Sportlclub in den ersten fünf Begegnungen gerade einmal einen Zähler eingefahren hatte, letztlich aber mehr als souverän die Klasse halten konnte. Auch zu dem Zeitpunkt zu Beginn der Saison ist im Verein keiner nervös geworden. Das ist sicherlich alles andere als gewöhnlich in diesem Geschäft.

Welche Ziele stecken Sie sich denn für die kommende Spielzeit?

Mir ist es wichtig, dass wir mit unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, einen Wiedererkennungswert schaffen. Vor allem in unserem neuen Stadion wollen wir gemeinsam mit unseren Fans etwas auf die Beine stellen. Auf die Rückkehr in die Sportclub Arena fiebern hier alle hin. Und das merke ich bereits. Ich habe richtig Lust auf tolle Spiele in unserer Arena. Dementsprechend wollen wir – wie schon in der vergangenen Saison – den Klassenverbleib so früh wie möglich in trockene Tücher zu bringen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt.

Der Sportclub Verl musste auch in dieser Saison einmal mehr einen größeren Umbruch bewältigen. Wie weit ist die Kaderplanung?

Von außen kann es sicherlich so wirken. Dennoch ist eine Achse geblieben. Viele Leistungsträger haben einen gültigen Vertrag, zum Teil sogar verlängert. Ich werde mir in den nächsten ein bis zwei Wochen weitere Eindrücke über den aktuellen Kader verschaffen. Danach kann es durchaus in beide Richtungen noch Bewegung geben. Es kann sein, dass uns noch jemand verlässt. Es ist aber auch möglich, dass wir noch jemanden verpflichten.

Macht es eine zum Teil neu aufgestellte Mannschaft für Sie einfacher, Fuß zu fassen?

Es bringt durchaus Vorteile mit, auf eine Grundachse aufbauen zu können, die bereits länger in dieser Konstellation zusammenspielt. Nachdem ich in Verl unterschrieben hatte, konnte ich zum einen oder anderen Transfer meine Meinung äußern, sodass wir jetzt nicht komplett bei null anfangen müssen.

Worauf freuen Sie sich in der neuen Saison am meisten?

Ich freue mich auf viele attraktive Gegner und tolle Spiele vor heimischer Kulisse. In Verl sind wir uns bewusst: Es ist nicht selbstverständlich in der 3.Liga zu sein.

 

   

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