Vor ausverkauftem Haus? HFC will ein "Ausrufezeichen setzen"
Mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen eröffnet der Hallesche FC am heutigen Freitagabend (19 Uhr) die neue Drittliga-Saison – und will direkt zum Auftakt ein "Ausrufezeichen setzen" setzen. Dabei winkt dem HFC ein ausverkauftes Stadion, allerdings fällt ein Offensivduo aus.
Bereits über 10.000 Tickets verkauft
Genau 76 Tage ist es her, dass sich Halle und Essen zuletzt gegenüberstanden. Es war der vorletzte Spieltag der vergangenen Saison, als der HFC den Klassenerhalt mit einem 2:0-Erfolg perfekt machte. Nun geht es bei Null los, zumal sich die Kader beider Mannschaften deutlich verändert haben. "Noch weiß keiner so richtig, wo man steht", sagte Kapitän Jonas Nietfeld bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. Dennoch steht fest: "Wir müssen beweisen, dass wir weiter sind als letztes Jahr." Nach zwei Spielzeiten im tiefen Abstiegskampf hofft der HFC auf eine sorgenfreie Saison – und hat dafür ordentlich auf dem Transfermarkt zugeschlagen: "In der Breite sind wir jetzt besser aufgestellt und sind auch in der Lage, von der Bank neue Impulse setzen zu können", so Trainer Sreto Ristic, der den Auftakt kaum erwarten kann: "Die Spannung steigt, auch Nervosität ist vorhanden. Aber das ist gut so."
Auch die Fans sind heiß: Über 10.000 Tickets sind bereits abgesetzt, sodass ein ausverkauftes Leuna-Chemie-Stadion winkt. "Wir sind bereit und wollen vor ausverkauftem Haus ein Ausrufezeichen setzen ", gab Ristic vor. Ein frühes Tor könnte diesbezüglich hilfreich sein. "Ich hätte nichts dagegen, allerdings bringt es nichts, in den ersten 45 Minuten ein Feuerwerk zu zünden, und dann keinen Plan mehr zu haben. Wir müssen klar bleiben und eine Balance reinbekommen."
"Werden jetzt nicht ausflippen"
Ein konkretes Ziel für die neue Saison wollte der 47-Jährige nicht ausrufen, gab aber vor, besser abzuschneiden als in der vergangenen Serie. Kann der HFC an die starke Bilanz unter Ristic (24 Punkte aus 16 Spielen) anknüpfen, stehen die Chancen dafür gut. Allerdings warnte Halles Coach: "Wir werden jetzt nicht ausflippen und die letzten Monate vergessen. Wer sind wir denn schon, dass wir jetzt sagen, wir überspringen alles, weil wir den Kopf aus der Schlinge gezogen haben." Nach zehn Spieltagen könne man eine erste Bilanz ziehen. Dass Ristic vom Weg mit dem HFC überzeugt ist, stellte er in der vergangenen Woche mit der vorzeitigen und langfristigen Verlängerung unter Beweis. "Ich habe aus Überzeugung verlängert, weil hier was entstehen kann."
Den ersten Schritt in diese Richtung wollen die Hallenser am Freitagabend gehen. Wer im Tor stehen wird, sei intern geklärt, verraten wollte Ristic seine Entscheidung aber nicht. Dennoch spricht vieles dafür, dass Rückkehrer Sven Müller das Duell mit Moritz Schulze für sich entschieden hat. Sicher ist dagegen, dass mit Timur Gayret (Rückenprobleme) und Besar Halimi (Leistenverletzung) zwei Offensivspieler ausfallen. Der Euphorie rund um das Eröffnungsspiel soll das aber keinen Abbruch tun.