"Extrem enttäuschend": Dabrowski nach Pleite selbstkritisch

So hatte sich Rot-Weiss Essen den Saisonauftakt nicht vorgestellt. Durch zwei individuelle Fehler ging das Eröffnungsspiel beim Halleschen FC am Freitagabend mit 1:2 verloren. Trainer Christoph Dabrowski gab sich im Anschluss selbstkritisch, lobte aber die Reaktion.
"Das erste Gegentor nehme ich auf meine Kappe"
Sein Blick war leer, als RWE-Coach Christoph Dabrowski im Anschluss an die Partie zur Pressekonferenz kam. Zu schwer wog diese Niederlage gleich zum Auftakt der Saison. "Nach dem Spielverlauf fühlt sich das extrem enttäuschend an", sagte der 45-Jährige und sprach von einer "extrem bitteren Niederlage". Nicht zuletzt deshalb, weil die Gegentore vermeidbar waren. Beim 0:1 nach nur 150 Sekunden ließ Thomas Eisfeld sich den Ball im Strafraum abnehmen, beim 0:2 konnte Tom Baumgart nach einer Ecke relativ unbedrängt einköpfen (39.).
"Das erste Gegentor nehme ich auf meine Kappe, da wir, auch wenn der Gegner presst, eine spielerische Lösung finden wollen", zeigte sich Dabrowski selbstkritisch. "In der Situation war es leider die falsche Lösung. Ich werde aber den Teufel tun, meine Mannschaft nicht weiter zu ermutigen, spielerische Lösungen zu finden."
Manko Chancenverwertung
In der Offensive fand sein Team diese dann im zweiten Durchgang und kam über Isaiah Young nach 69 Minuten zum Anschluss. Mehr als dieser eine Treffer sprang allerdings nicht heraus – und das trotz mehrerer guter Chancen. "Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir aus unseren Möglichkeiten nur ein Tor machen. Daran müssen wir arbeiten", haderte der RWE-Coach mit der Effektivität seiner Mannschaft und meinte: "Es wäre verdient gewesen, das Spiel mindestens zu egalisieren. Doch der Ball wollte einfach nicht rein."
Dennoch lobte er sein Team für die Reaktion nach der Pause. "Wir haben eine gute Mentalität gezeigt. Das haben auch die Fans honoriert." Auch Torschütze Young lobte die Fans ("Das war geil") und meinte: "Wir haben richtig gut gespielt und eigentlich alles perfekt gemacht. Wir haben gekämpft, sind drangeblieben und haben Torchancen kreiert. Aber leider haben wir nicht gewonnen."
Schiedsrichter äußert sich zur Elfmeterszene
Möglicherweise hätte es zum Remis gereicht, wenn Schiedsrichter Patrick Kessel in der 79. Minute auf den Punkt gezeigt hätte, nachdem Doumbouya im Strafraum gegen Kreuzer zu Fall gekommen war. Für Kessel reichte der Kontakt allerdings nicht aus: "Es gibt einen leichten Kontakt. Aber wenn man hier Impuls und Wirkung sieht, ist es relativ wenig", sagte er bei "MagentaSport" und fügte an: "Wenn ich mir die Bilder so ansehe bin ich, gerade vor dem Hintergrund der gesamten Linie des Spiels froh, dass wir hier nicht auf Elfmeter entschieden haben, weil ich glaube, dass die großzügige Linie dem Spiel gut getan hat."
Dabrowski konnte die Szene unmittelbar nach Spielende noch nicht bewerten, war aber ohnehin eher darum, den Blick nach vorne zu richten: "An der zweiten Halbzeit, in der wir sehr dominant waren, müssen wir uns hochziehen." Besser machen kann es RWE am Sonntag in einer Woche im Pokal gegen den Hamburger SV, ehe es am 20. August in Aue weitergeht.